Hessischer Philologenverband kritisiert Lehrplan für Sexualerziehung

In einer aktuellen Stellungnahme kritisiert der Hessische Philologenverband den neuen Lehrplan für Sexualerziehung in Hessen. Augenscheinlich hätten sich »die Vorstellungen der Partei Bündnis 90/Die Grünen bei der Gewichtung der Inhalte für den Sexualkunde-Unterricht durchgesetzt«, so der Vorsitzende des Verbandes, Jürgen Hartmann. 

Es sei selbstverständlich, »dass sich die schulische Aufklärung etwa mit der Bedeutung von Ehe, Lebenspartnerschaften, Familie, mit sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten beschäftigt (…) wenn allerdings ein „wertschätzendes Verständnis“ für die Vielfalt der partnerschaftlichen Beziehungen, der z.T. sehr spezifischen sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten vermittelt werden soll – so die Zielsetzung des Lehrplans – so ist dies sehr weitgehend.«

Und weiter kritisiert der Philologenverband: »Der Lehrplan verlangt hier eine Erziehung zur „Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intersexuellen Menschen (LSBTI).“ Ganz abgesehen davon, dass hier psychologische und biologische Kategorien miteinander vermischt werden, lässt der Lehrplan weder Eltern und Schülern noch Lehrkräften die Freiheit, zumindest in Teilen zu anderen Bewertungen der verschiedenen Aspekte von Sexualität zu kommen. Die als Bildungsziel ausgewiesene „Akzeptanz“ (im Sinne von Anerkennen, Hinnehmen, Gutheißen) geht über die „Toleranz“ (das Gelten- und Gewährenlassen) hinaus.«

Die Schwerpunktsetzung im neuen Lehrplan sei »auffallend ethisch und gesellschaftswissenschaftlich ausgerichtet. Persönlichkeitsaspekte, die zutiefst privat sind und primär in den elterlichen Erziehungsbereich gehören, werden in das unterrichtliche Geschehen einbezogen. Die Wertevermittlung wird stärker betont, als dies bei fachlichen Aspekten der Fall ist.«

Lesen Sie hier die Stellungnahme des Hessischen Philologenverbandes zum neuen Lehrplan für Sexualerziehung.