Wegen Kritik an Sexualerziehung wird Prof. Winterhoff nicht zum Verfassungsrichter ernannt

Wenige Tage vor seiner Wahl zum Landesverfassungsrichter in Schleswig-Holstein wurde die Nominierung des Hamburger Rechtsanwaltes und Jura-Professors Christian Winterhoff vom Richterwahlausschuß wieder zurückgezogen. Grund seien ein von ihm verfaßtes Rechtsgutachten zur Sexualerziehung in Schleswig-Holstein und sein Vortrag zum hessischen Sexualerziehungslehrplan auf unserem Symposium 2017 in Wiesbaden (siehe Video unter diesem Artikel). 

Im August 2016 hatte der Verein „Echte Toleranz“ bei Prof. Winterhoff ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die Verfassungsmäßigkeit der Sexualerziehung und insbesondere den Einsatz von sogenannten SchLAu-Teams im Unterricht in Schleswig-Holstein prüfen zu lassen. Winterhoff kam darin zu dem Schluß, daß „schulischer Unterricht mit dem Ziel, die Schüler zur – im Sinne einer Befürwortung verstandenen – Akzeptanz jeglicher Art von Sexualverhalten zu erziehen, …  verfassungswidrig“ ist. In einer Pressemitteilung kritisierte der Verein Echte Toleranz e.V. die Rücknahme der Nominierung als Skandal.

Im Mai 2017 untersuchte Prof. Winterhoff den umstrittenen Hessischen Lehrplan für Sexualerziehung in seinem vielbeachteten Vortrag auf dem vom Aktionsbündnis DemoFürAlle und CitizenGO organisierten Symposium „Sexualpädagogik der Vielfalt – Kritik einer herrschenden Lehre“ im Kurhaus in Wiesbaden. Winterhoff kam zu dem eindeutigen Ergebnis, daß der Lehrplan sowohl gegen das Grundgesetz als auch gegen das Hessische Schulgesetz verstoße. Das elterliche Erziehungsrecht habe im Bereich der Sexualerziehung Vorrang vor dem Erziehungsauftrag des Staates.

Diese Erkenntnisse scheinen den Jamaika-Koalitionären nicht zu schmecken. Nachdem Winterhoff von der CDU vorgeschlagen worden war, wurde seine Nominierung nun zurückgezogen. Der Grünen-Landtagsabgeordneten Rasmus Andresen erklärte, daß der Kandidat „unter keinen Umständen mehr wählbar“ sei: „Wer sich um ein so herausragendes Amt im Land bewerbe, dürfe sich nicht im Vorfeld schon zum Sprachrohr von Menschenfeinden und Rechten machen“,  so die Lübecker Nachrichten.

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