Sachliche Aufklärung statt Indoktrination: Österreich verbietet externe Gruppen an Schulen

Ein klarer Sieg für das Kindeswohl: An Österreichs Schulen wird es in Zukunft keine Sexualaufklärung durch externe Vereine mehr geben. Zu oft wurde das „Indoktrinationsverbot“ missachtet.

Vergangene Woche stimmte die Mehrheit der Nationalratsabgeordneten für einen gemeinsamen Antrag von ÖVP und FPÖ, demzufolge die schulische Sexualaufklärung nicht mehr von externen Vereinen übernommen werden soll. Die Abgeordneten, die den Antrag verfasst hatten, forderten das Bildungsministerium auf, „die erforderlichen Schritte einzuleiten, damit eine altersgerechte und weltanschaulich neutrale Sexualerziehung ohne Beiziehung von schulfremden Personen oder Vereinen sondern durch an der Schule wirkenden Pädagoginnen und Pädagogen sichergestellt ist.“

Keine Indoktrination an Schulen

Die Abgeordneten ergänzten gegenüber dem Unterrichtsausschuss, ihr Ziel sei es, das „Indoktrinationsverbot“ an Schulen aufrechtzuerhalten und eine Sexualaufklärung „in sachlicher, kritischer und pluralistischer Weise“ zu gewährleisten. Die Umsetzung des Antrages muss jetzt durch das Bildungsministerium erfolgen.

Gegen die Initiative von ÖVP und FPÖ sprachen sich die Parteien SPÖ, NEOS und JETZT, die betroffenen externen Anbieter von schulischer Sexualaufklärung und mehrere LSBT-Organisationen wie zum Beispiel die Homosexuelle Initiative (HOSI), die „RosaLila PantherInnen“ oder der Verein „AUSGESPROCHEN: schwule, lesbische, bi, trans & inter Lehrer*innen in Österreich“ aus.

Auslöser für die jüngsten Debatten über Sexualaufklärung in Österreich waren die Versuche von linken Politikern und Medien, den Verein Teenstar und seinen Ansatz wertorientierter Sexualpädagogik zu diskreditieren.

Auch Deutschland ist betroffen

Die Problematik betrifft allerdings nicht nur Österreich: Auch in Deutschland übernehmen viele externe Anbieter die Sexualaufklärung an Schulen und stützen sich dabei auf die übergriffige „Sexualpädagogik der Vielfalt“. Die „Initiative Elternaktion“ erreicht immer wieder Beschwerden von Eltern über schamverletzende Inhalte und Methoden in der Sexualaufklärung an den Schulen ihrer Kinder. Oft berichten sie, dass externe Vereine ohne Aufsicht durch die Lehrer ihre Workshops durchführen, obwohl das in den meisten Bundesländern gesetzlich nicht erlaubt ist.

Es zahlt sich jedoch aus, bei Schulleitung und Schulbehörden dagegen zu protestieren. Vor wenigen Monaten erst lud eine Wolfsburger Grundschule einen externen Referenten für Sexualaufklärung wieder aus, nachdem der Vater einer zehnjährigen Schülerin Beschwerde eingelegt hatte. An einem Verzicht auf alle externen Sexualkunde-Anbieter an Schulen kommt Deutschland aber nicht vorbei. Österreich macht’s vor.