Foto: ILRI/flickr.com/CC BY-NC-SA 2.0
Auf einem Gymnasium im baden-württembergischen Esslingen startete man angestachelt durch die Debatte um neuen Bildungsplan und sexuelle Vielfalt ein Projekt: Jungs kamen in Blümchenröcken und Mädels mit Bart und Krawatte in die Schule.
Gender ist in aller Munde. Es wird vom »anerzogenen Geschlecht« gesprochen, welches konträr zum biologischen stehen solle. Beim Eurovision Song Contest gewann jüngst für Österreich Conchita Wurst, ein bärtiger Thomas Neuwirth im Frauenkleid.
Auch in deutschen Schulen kommt man nicht mehr vorbei an der neuen Geschlechterwelt, die manche erkennen mögen. Angeregt durch den Streit um den neuen Bildungsplan in Baden-Württemberg kamen Schüler eines Esslinger Gymnasiums auf die Idee, für einen Tag die Rollen zu tauschen: Jungs verkleideten sich als Mädchen und umgekehrt. Die Gymnasiasten sagen, sie wollten ein Zeichen der Toleranz setzen.
Unterstützung bekamen sie von ihrer Schulleiterin, die selbst in Fliege und Jackett in die Schule kam. Sie findet Toleranz sehr wichtig und man müsse es als Erziehungsziel verankern. Unterricht müsse sich am Leben orientieren, wozu auch die sexuelle Vielfalt gehöre. Worte eines 16-jährigen Schülersprechers namens Camillo. »Wir wollen zeigen, daß man total anders in die Schule kommen kann und das nicht peinlich ist«, stellt der Teenager fest. Man müsse selbstverständlich über Homosexualität reden, was aber von den Lehrern abhänge. »Denn es sind nicht alle so tolerant, wie sie immer behaupten«, sagt sein Schülersprecher-Kollege Kay. Daß aber diejenigen, die für Toleranz werben, selbst sehr intolerant werden können, wenn man ihre Welt anzweifelt, steht indes nicht zur Diskussion.
Quelle: FreieWelt.net