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In Niedersachsen will man Homosexuelle – Lehrer wie Schüler – an den Schulen stärker sichtbar machen. Deshalb soll »sexuelle Vielfalt« im Unterricht thematisiert und dadurch Diskriminierung bekämpft werden.
Die rot-grüne Landesregierung Niedersachsens plant, das Thema Sexuelle Vielfalt verstärkt im Unterricht behandeln zu lassen. Letzten Freitag wurde im zuständigen Kultusausschuss des Landtages darüber diskutiert. In dem zu beratenden Antrag heißt es: »Es geht nicht darum, für eine bestimmte Lebensweise zu werben, sondern um eine wertneutrale Information.«
In Baden-Württemberg ist ein ähnliches Vorhaben auf breiten zivilgesellschaftlichen Widerstand gestoßen. In Niedersachsen strebt man offensichtlich eine breite öffentliche Diskussion an. Dem Vernehmen nach besteht nicht nur zwischen den Regierungsfraktionen Einigkeit, sondern auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und andere Gruppierungen unterstützen den Plan.
In der Hauptsache soll der Vorstoß den Interessen der Homosexuellen dienen. Ina Korter, grüne Sprecherin für Bildungspolitik, sagte: »Es wäre schön, wenn wir gemeinsam ein Zeichen gegen Homophobie setzen könnten.« Sie ist der Meinung, dass die Aufklärung über homosexuelle Lebensweisen nicht von heterosexuellen Lehrern erfolgen sollte, sondern von homosexuellen. Entsprechend äußerte sich ein Vertreter von SchLAu Hannover e.V., einem »Bildungs- und Schulaufklärungsprojekt zu sexueller Orientierung und geschlechtlicher Vielfalt«: Eine größere Sichtbarkeit von Homosexuellen an Schulen sei wünschenswert.
CDU und die Kirchen halten sich bislang bedeckt. Das Katholische Büro in Niedersachsen – das ist die Vertretung der katholischen Bischöfe bei der Landesregierung – verlautete: »Natürlich haben wir ein klares Bild davon, wie Ehe und Familie aussehen sollten. Das heißt aber nicht, dass wir andere diskriminieren.«
Quelle: FreieWelt.net