Die Linkspartei in Sachsen möchte den Sexualkundeunterricht in ihrem Bundesland »modernisieren«, das heißt »auf den neuesten Stand sexualwissenschaftlicher und soziologischer Erkenntnisse bringen«.
Dazu sollen die Schüler lernen, daß ihre Geschlechter lediglich »soziale Konstrukte« seien. Ihre »geschlechtliche Identität« könnten sie je nach Lebenslage ändern. Externe Referenten sollen die Schüler künftig »über die Vielförmigkeit sexuellen Lebens (LSBTI) und der Pluralisierung der Lebensstile« informieren und aufklären.
Für den schulpolitischen Sprecher der AfD-Fraktion im sächsischen Landtag Uwe Wurlitzer geht diese Forderung zu weit. »Schulen sind Lehranstalten, deren vorrangige Aufgabe es ist, Lesen, Schreiben und Rechnen so zu vermitteln, dass Schulabgänger in der Lage sind, eine Bewerbung nicht nur elegant zu tanzen, sondern fehlerfrei zu schreiben«, erklärte er. »Andere mit bevorzugter Sexualität zu belästigen – da hört der Spaß auf.«
Wurlitzer betonte, dass es ihm nicht darum gehe, anderen vorschreiben zu wollen, wie sie lebten. »Jeder kann und soll nach seiner Facon selig werden. Wer wann, wo, mit wem etwas tut, ist reine Privatsache«, betonte er. Doch hier gehe es um mehr als die Befindlichkeit von Einzelpersonen. »Sachsens Schulen sind kein Austragungsort für Gesellschaftsexperimente mit ungewissem Ausgang!«
Unterstützung erhielt die Linkspartei durch die SPD, die in der Koalition mit der CDU den Juniorpartner gibt. Die Sprecher der drei Arbeitsgemeinschaften für Schwule, für Frauen und den SPD-Nachwuchs warfen der AfD »latente Homophobie« vor.