Kramp-Karrenbauer bleibt bei Ablehnung der »Ehe für alle«

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Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) lehnt die Homo-Ehe ab. Dafür wurde sie auf breiter Front kritisiert. Doch sie ist nicht eingeknickt. Auf Facebook erläutert sie noch einmal ihre Argumente. 

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Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat ihre ablehnende Haltung gegenüber der Homo-Ehe (»Ehe für alle«) bekräftigt. Über ihre Seite im Sozialen Netzwerk Facebookwies sie darauf hin, dass der Ehebegriff durch Integration aller möglichen Formen des Zusammenlebens nicht entleert werden dürfe und dass die Volladoption durch homosexuelle Paare unkalkulierbare Auswirkungen auf die Kinder habe.

Zum Begriff der Ehe sagte Kramp-Karrenbauer: »Reduzieren wir den Begriff der Ehe auf ein einziges Merkmal, das der gegenseitigen Übernahme von Verantwortung füreinander, ist das zu wenig. Denn dann fallen darunter alle beliebigen Gemeinschaftsformen, in denen Menschen füreinander Verantwortung tragen.« Sie ergänzte: »Öffnen wir den Ehe-Begriff zu weit, müssen unter Umständen in der juristischen Folge auch solche Gemeinschaften als Ehe anerkannt und geschützt werden, bei denen fraglich ist, ob wir diese wirklich besonders schützen sollten.«

In bezug auf die Volladoption (zu unterscheiden von der Sukzessivadoption) wies sie auf widersprüchliche Aussagen von Befürwortern der Homo-Ehe hin. Die würden – wie zum Beispiel Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) – einerseits beklagen, dass in Kindergärten und Grundschulen zu wenig männliche Erzieher arbeiteten und den Kindern deshalb männliche Rollenvorbilder fehlten. Anderseits werde dieser Aspekt bei der Homo-Ehe als Quantité négligeable behandelt. Vor allem mit Blick auf das Kindeswohl solle man sich »nicht vorschnell auf gesellschaftspolitische Experimente einlassen.«

In dem Interview hatte Kramp-Karrenbauer insbesondere Polygamie und Inzest als mögliche Formen des Zusammenlebens genannt, über deren Zulassung man nachdenken müsse, wenn man die »Ehe für alle« einführe.