Weltfamilienkongress: Für Ehe und Familie in Verona

Hoffnungsvolle Zeichen gab es vom 29. bis 31. März aus der italienischen Stadt des Lebens und der Liebe: Beim Weltfamilienkongress und Marsch für die Familie in Verona forderten mehrere zehntausend Menschen den Schutz der natürlichen Familie und des ungeborenen Lebens.

„Die Familie, die Hoffnung der Welt“ – Hinter dieser ermutigenden Botschaft versammelten sich am vergangenen Sonntag laut Veranstalter 50.000 Menschen und zogen durch die Gassen Veronas. Zwischen Fahnen und Transparenten, Luftballons und Kinderwagen setzten die Teilnehmer des Marsches ein klares Zeichen für das Herzstück einer jeden Gesellschaft, die natürliche Familie. Die ausgelassene und freudige Stimmung der Lebens- und Familienschützer konnte auch weder durch die die zum Teil unsachliche und diffamierende mediale Vorberichterstattung noch die beleidigenden Parolen der Gegendemonstration getrübt werden.

Der Marsch für die Familie bildete den Höhepunkt dieses Wochenendes, das ganz im Zeichen der Familie stand: Am Freitag, den 29. März, begann mitten in Verona der Weltfamilienkongress, der unter anderem von der „International Organization for the Family“ (IOF), „Pro Vita“ und „Generazione Famiglia“ organisiert wurde und an dem laut Veranstalter 3000 Menschen teilnahmen. Der IOF-Präsident Brian Brown eröffnete den Kongress mit einem klaren Bekenntnis zur Ehe zwischen einem Mann und einer Frau und zur natürlichen Familie. Dieses Bekenntnis verbinde die Teilnehmer trotz unterschiedlicher Herkunft und Konfession, sagte der US-Amerikaner. Die Familie, so Veronas Bischof Giuseppe Zenti, sei eine Schule des Lebens und die Grundlage jeder Zivilisation.

Gesetzliche Vorhaben sollen Familienwohl berücksichtigen

Daher ergänzten sich auch die theologischen und sozialwissenschaftlichen Verteidigungen der natürlichen Familie, erklärte Dr. Allan C. Carlson, US-amerikanischer Mitbegründer des Kongresses. Diese müsse daher von der Verfassung geschützt werden, sagte Veronas Bürgermeister Federico Sboarina. Mehr noch, alle gesetzlichen Vorhaben sollten das Familienwohl berücksichtigen, legte Dr. Angela Vidal Gandra da Silva Martins dar. Die Vertreterin des brasilianischen Familienministeriums sprach von der heutigen Krise der Liebe, der man durch staatliche Förderung der Familie, der Schule der Liebe, entgegenwirken müsse.

Für Optimismus plädierte der Theologe Dr. Steve Turley: Trotz der lebens- und familienfeindlichen Haltung der globalen Eliten gebe es eine weltweite Wiederentdeckung der kulturellen und religiösen Identität, die auch zu einer Stärkung der natürlichen Familie führe. Um diese noch effektiver verteidigen zu können, empfahl Ignacio Arsuaga, Präsident von CitizenGO, international zusammenzuarbeiten, den vorpolitischen Raum zu gestalten, Politiker zu konfrontieren und das Gebet. Außerdem dürfe man keine Angst davor haben, als politisch inkorrekt zu gelten.

Falschbehauptungen der Medien und Hetze der Gegendemonstranten

Der Kongress fand bereits zum 13. Mal statt und erfuhr so viel mediale Aufmerksamkeit wie nie. Vor allem am Samstagnachmittag, als Italiens Innenminister Matteo Salvini, Familienminister Lorenzo Fontana und Bildungsminister Marco Bussetti auftraten, belagerten zahlreiche Journalisten den Eingang zum Tagungsort. In der Vorberichterstattung war der Kongress als „mittelalterlich“ und „reaktionär“ verunglimpft worden.

Auf die Spitze trieben das dann die etwa 20.000 linken und feministischen Gegendemonstranten, die sich in einem anderen Teil Veronas am Samstag versammelten. Manche der Teilnehmer zeigten Plakate mit Aufschriften wie „Hätte man euch abgetrieben, wäre die Welt heute besser“ oder spielten auf die Ermordung der Kongressteilnehmer an. Zum Spott hatten sich manche als Priester verkleidet, andere zeigten eine entstellte Puppe eines italienischen Politikers.

Positive und konstruktive Ausrichtung des Kongresses

Der Kongress zeichnete sich dagegen durch eine positive und konstruktive Perspektive aus: In den Reden und Workshops ging es unter anderem um den Aufbau von „Pro Family“- und „Pro Life“-Organisationen, um familienfreundliche Maßnahmen in Politik und Wirtschaft, um den Kampf gegen Kindesmissbrauch, um Sicherheit im Internet, um Erziehung und um die philosophischen und theologischen Grundlagen von Ehe und Familie. Die Referenten, unter denen sich Wissenschaftler, Juristen, Politiker, Publizisten, Bischöfe und Mediziner befanden, kamen unter anderem aus Italien, Frankreich, USA, Lateinamerika, Afrika, Russland und Osteuropa.

Die internationale Ausrichtung des Kongresses ermöglichte den Austausch und interessante Einblicke in die Arbeit verschiedener NGOs und Verbände. Dabei wurde eine Bandbreite an Möglichkeiten sichtbar, sich für Ehe, Familie und Leben einzusetzen. Weniger konstruktiv und oft abstrakt blieben hingegen viele italienische Parteipolitiker, die zwar auf dem Kongress ihr Engagement versprachen, im anschließenden Gespräch mit den Medien allerdings beteuerten, nichts ändern zu wollen – so zum Beispiel Salvini, als er auf das aktuelle Abtreibungsgesetz angesprochen wurde. Auch bekannte sich kein italienischer Politiker zur Schlusserklärung des Kongresses. Dies zeigt, wie notwendig es ist, Politiker mit klaren Forderungen des Lebens- und Familienschutzes zu konfrontieren.

Der Marsch für die Familie und der Weltfamilienkongress machten deutlich, dass die Verteidigung von Ehe und Familie immer professioneller und vernetzter geschieht und von immer mehr Menschen unterstützt wird. Auf den Punkt brachte es ein großes Banner: „Die Familie wird Europa retten“.