Sexuelle Vielfalt in Schleswig-Holstein: „Hin und wieder gibt es einen Papa und eine Mama“

In Schleswig-Holstein sollen Grundschulkinder künftig mehr über sexuelle Vielfalt erfahren. In den dafür erarbeiteten Unterrichtsmaterialien geht es um Homosexualität ebenso wie um Leihmutterschaft, Geschlechtsumwandlung oder Polygamie. Die traditionelle Familie kommt nur noch als Randerscheinung vor. 

Sexuelle Vielfalt soll nun auch in den Grundschulen in Schleswig-Holstein eine größere Rolle spielen als bisher. Anfang 2014 hatte es dazu einen Beschluß der Landesregierung (SPD, Grüne, SSW) mit dem Titel „Miteinander stärken, Homophobie und Diskriminierung bekämpfen“ gegeben. Für die Erarbeitung entsprechender Unterrichtsmaterialien beauftragte das Sozialministerium unter der Sozialdemokratin Kristin Alheit den Lesben- und Schwulenverband Schleswig-Holstein, der seinerseits das Kieler Petze-Institut für Gewaltprävention hinzuzog. Dafür soll es 50.000 Euro vom Land an Fördermitteln gegeben haben. Die erste Fassung des sog. „Methodenschatzes“ wurde jetzt allerdings abgelehnt. Eine Überarbeitung wurde für das Frühjahr 2015 angekündigt.

Im Methodenschatz „Echte Vielfalt unter dem Regenbogen“ geht es um Homosexualität, aber auch um Leihmutterschaft, Geschlechtsumwandlung und Polygamie. Die klassische Familie aus Vater und Mutter und Kinder, in der mehr als dreiviertel aller Kinder aufwachsen, wird nur noch als eine von vielen Möglichkeiten des Zusammenlebens dargestellt. So heißt es in einem Diktattext für die dritte Klasse: „Hin und wieder gibt es einen Papa und eine Mama“ (…) „Meine Mama Loris kommt aus Dänemark und hat dort Samenzellen von einem netten Mann bekommen. Dann bin ich in ihrem Bauch aufgewachsen. In Deutschland hat mich dann meine Mama Dani adoptiert“. Und weiter: „Zusätzlich zu meinen Eltern gibt es in meiner Familie noch Robin und Noa. Robin ist die Liebste meines Papas und Noa ist die beste Freundin meiner Mama.“

Der CDU gehen die geplanten Unterrichtsänderungen zu weit. Bildungsexpertin Heike Franzen plädierte in der SHZ für mehr Umsicht bei diesem Thema: „Wir müssen darauf achten, Grundschüler nicht zu überfordern“.  Sie habe zudem keinerlei Verständnis dafür, daß „der Plan noch in diesem Jahr in den Grundschulen umgesetzt werden soll.“