Bischof Algermissen (Bistum Fulda) weist in einer aktuellen Stellungnahme die Kritik des BDKJ an seiner Unterstützung der DEMO FÜR ALLE durch ein Grußwort an die Teilnehmer „in aller Form als unberechtigt und ideologisch motiviert zurück“. Es gehe „um das Anliegen der katholischen Kirche, die Familie aus Vater, Mutter und Kindern zu schützen“ und um „eine Ermutigung für Katholiken, sich für ihr Elternrecht stark zu machen und sich gegen den neugefassten Lehrplan zur Sexualerziehung in Hessen auf demokratische Weise zu äußern“.
Stellungnahme des Bistums Fulda zu einer Presseaussendung des BDKJ Fulda
Inhalt und Stil der Presseaussendung „BDKJ Fulda setzt sich für Offenheit gegenüber sexueller Vielfalt ein“ haben bei Bischof Heinz Josef Algermissen, dem darin Intoleranz gegenüber Menschen mit homo-, bi- und transsexueller Orientierung unterstellt wird, Empörung und Irritation ausgelöst. Die katholische Kirche tritt für die Würde jedes Menschen von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod ein. Dies muss dem Bischof nicht eigens durch den BDKJ-Vorstand mitgeteilt werden. Die Kritik wird von Bischof Algermissen deshalb in aller Form als unberechtigt und ideologisch motiviert zurückgewiesen.
Der Vorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Fulda hätte besser daran getan, statt einer inhaltlich banalen, dem Zeitgeist hinterherlaufenden Mitteilung an die Presse das Gespräch mit dem Bischof selber zu suchen. Es geht um das Anliegen der katholischen Kirche, die Familie aus Vater, Mutter und Kindern zu schützen. Das vom BDKJ kritisierte Grußwort von Bischof Algermissen an katholische Teilnehmer an der „Demo für alle“ vom 30. Oktober in Wiesbaden war eine Ermutigung für Katholiken, sich für ihr Elternrecht stark zu machen und sich gegen den neugefassten Lehrplan zur Sexualerziehung in Hessen auf demokratische Weise zu äußern.
Das Bistum Fulda hält den neuen Lehrplan und seine Änderungen für zu weitreichend in das Erziehungsrecht der Eltern hineingreifend. Die katholische Kirche tritt dafür ein, dass die Sexualerziehung der Kinder verantwortlich gestaltet wird. Insbesondere lässt sich „Akzeptanz“ von Homo-, Bi- und Transsexualität nicht erzwingen. Vielmehr ist es angemessen, in einer wertegebundenen Sexualerziehung, die altersgemäß erfolgen sollte, auf eine tolerante Haltung hinzuarbeiten. Im bisherigen Lehrplan war statt „Akzeptanz“ das pädagogisch passendere Ziel „Toleranz“ festgehalten. Bei der Sexualerziehung ist nach Auffassung der katholischen Kirche Behutsamkeit und Zurückhaltung geboten sowie Offenheit und Toleranz gegenüber verschiedenen Wertvorstellungen zu achten. Die katholischen Bischöfe in Hessen hatten über ihr Kommissariat in Wiesbaden bei der Landesregierung ihre Bedenken gegen die Neufassung geltend gemacht.
Christof Ohnesorge, Pressesprecher des Bistums Fulda