Bildungsforscher warnt: Moderne Sexualpädagogik verwischt Grenze zum Missbrauch

Foto: this.is.seba / flickr.com / CC BY-SA 2.0

Bildungsforscher Voigt schreibt über moderne Formen der Sexualpädagogik: Hier »werden die Grenzen zwischen Pädophilie und vermeintlicher sexueller Befriedigung von Kindern auch heute noch verwischt.« 

Einen guten Einblick in die nicht wirklich schöne, neue Welt der Sexualpädagogik gibt der Bildungsforscher Martin Voigt in der FAZ(23. Oktober 2014, nicht online). Darin beschreibt er, was schon zehnjährigen Kindern zugemutet wird: Sie sollen sich mit allen möglichen Spielarten von Sexualität beschäftigen – und zwar nicht nur passiv, sondern auch aktiv, mit Übungen.

Voigt bettet diese Form der – so darf man wohl sagen – Schwarzen Pädagogik in den richtigen historischen Zusammenhang ein, wenn er eine Linie von Helmut Kentler bis zu Elisabeth Tuider und anderen zieht. Kentler galt zu Lebzeiten, vor allem in den siebziger und achtziger Jahren, als Koryphäe auf dem Gebiet der Sexualpädagogik. Er hat unter anderem strafentlassenen Pädophilen jugendliche Trebegänger zugeführt – ganz offen und mit Wissen der Behörden.

Tuider ist Co-Autorin des Buches »Sexualpädagogik der Vielfalt«, das darauf abzielt, Kinder und Jugendliche in ihrer Identität zu verunsichern. In selten zu lesender Klarheit schreibt Voigt über die »neoemanzipatorische Sexforschung«, die heute die Szenerie dominiert: »Unter neuen, wohlklingenden Namen wie ›sexualfreundliche Erziehung‹ werden die Grenzen zwischen Pädophilie und vermeintlicher sexueller Befriedigung von Kindern auch heute noch verwischt.«

Dass die Sexualpädagogen, die in Kentlers Tradition stehen, diese Grenzüberschreitung in Kauf nehmen, geht aus ihren eigenen Schriften nur zu deutlich hervor. Dazu braucht Voigt nur aus »Sexualpädagogik der Vielfalt« zu zitieren: »Für ›scheinbar Ekliges, Perverses und Verbotenes‹ gibt es eine Extraertüchtigung«, schreibt er. »Per Gesetz verbotene Praktiken (Sex mit Tieren, mit Personen unter 14 Jahren und Sex ohne Einwilligung der anderen Person) soll der Pädagoge nennen und ›zu einer kreativen Auseinandersetzung mit dem Thema anregen‹«.