Lehrmaterialien, die den Eindruck erwecken, Regenbogenfamilien seien die Norm, „schießen weit über das Ziel hinaus“, kritisiert Journalist Ulf B. Christen die Unterrichtsmaterialien, mit denen Schleswig-Holsteins Grundschullehrer künftig sexuelle Vielfalt stärker thematisieren sollen.
Der Plan der schleswig-holsteinischen Regierung, in den Grundschulen stärker auf das Thema sexuelle Vielfalt einzugehen und insbesondere die dafür entwickelten Unterrichtsmaterialien, geraten zunehmend in die Kritik. Die CDU fordert mehr Sensibilität bei dem Thema, um die Schüler nicht zu überfordern. Unverständlich sei ihr die Eile, mit der die Materialien zum Einsatz kommen sollen. Bereits im Frühjahr 2015 sollen die ersten Grundschulen damit ausgestattet werden.
Natürlich sei es richtig, Diskriminierung entgegen zu wirken, schreibt Ulf B. Christen in seinem Kommentar in den Kieler Nachrichten. Auch in weiterführenden Schulen auf das Thema unterschiedlicher Lebensformen einzugehen, sei vollkommen legitim. Der vorgelegte Methodenschatz „Echte Vielfalt unter dem Regenbogen“ schieße aber „weit über das Ziel hinaus“, wenn er „den Eindruck erweckt, als sei eine wie auch immer geartete Regenbogenfamilie die Regel.“ Ein Blick in die Grundschulen zeige, daß dem schlicht nicht so sei.
„Noch schlimmer als die Umkehr von Mehr- und Minderheit ist die unverhohlene Werbung für eine Regenbogenlösung. Dieser Ansatz dürfte viele Grundschüler nachhaltig verunsichern, und er diskriminiert heterosexuelle Beziehungen.“ Der schleswig-holsteinischen Sozialministerin Kristin Alheit empfiehlt Christen daher dringend, die überarbeiteten Lehrmaterialien gut zu überprüfen und sie an Leute vom Fach zu übergeben.
Angesichts eines sich bereits in Planung befindlichen Regenbogen-Methodenschatzes für Kitas rät er ihr zudem, alsbald die Notbremse zu ziehen: „Das kann nicht gut gehen.“