Kaum sind die – nach hartem Kampf entschärften – neuen Bayerischen Sexualrichtlinien in Kraft getreten, arbeiten die LSBTIQ*-Lobbyisten im Bildungswesen schon ungeniert daran, das von uns Erreichte wieder auszuhebeln. Dies offenbarte der Fortbildungskurs für Pädagogen »Schule im Diskurs: Let’s Talk About Sex?!«, den das Pädagogische Institut (PI) München Ende Januar veranstaltet hat.
Einige von Ihnen sind unserem Aufruf im letzten Rundschreiben gefolgt und haben die vollbesetzte Veranstaltung besucht. Ihre Rückmeldungen haben unsere Vermutung über die Zweifelhaftigkeit der Veranstaltung voll bestätigt. Bereits in der Ankündigung hatte es ja geheißen, man wolle den eingeladenen Pädagogen zeigen, „welche Handlungsspielräume die neuen Richtlinien zulassen in Hinblick auf die Vermittlung von Akzeptanz für Vielfalt.“
Geboten wurde dann zum Teil blanke Ideologie: Die aus der einschlägigen universitären Gender-Szene stammende Berliner Rechtssoziologin Ulrike A. C. Müller behauptete z.B. in ihrem Eingangsvortrag, die bayerischen Richtlinien seien verfassungswidrig, da sie den Vorrang von Ehe und Familie betonten. Sie verstieg sich sogar zu der Behauptung, der besondere Schutz der Ehe sei Indoktrination!
Der Sexualpädagoge und Vertreter von Pro Familia München, Sebastian Kempf, plädierte dafür, noch viel früher, am besten schon im Kindergarten, mit der Aufklärung zu sexuellen Orientierungen zu beginnen und den Kindern Sexualität als Freude am Körper und als Lebensfreude zu vermitteln. Daß Schulprojekte mit „externen Experten“ nur in Anwesenheit der Lehrkraft durchgeführt werden sollen, kritisierte er dagegen.
Zweck der Tagung war es ganz offensichtlich, die anwesenden Pädagogen auf die Ideologie der „Sexualpädagogik der Vielfalt“ einzuschwören, und zwar ungeachtet der Grenzen, welche durch die neuen Richtlinien gesetzt sind. Viele der anwesenden Aktivisten und Pädagogen bekundeten dann auch öffentlich ihre Bereitschaft, sich über gesetzliche Vorgaben, wie Altersbeschränkungen, auch gegen den Elternwillen hinwegzusetzen.
Bei soviel Stimmungsmache konnte auch der Podiumsgast Ministerialrat Dr. Wolfgang Ellegast vom Kultusministerium, mit seiner Verteidigung der Richtlinien nicht mehr viel ausrichten.