Volle Kraft voraus ins Gender-Irrenhaus

Gerade einmal vier Wochen ist das neue Jahr alt und schon ziehen düstere Wolken auf. Wer gehofft hat, die unwissenschaftliche Gender-Ideologie wäre Schnee von gestern, den werden die folgenden Nachrichten leider enttäuschen. Ein kurzer Überblick über jüngste Entwicklungen:

Lange galt die CSU als die wichtigste parteipolitische Verteidigerin von Ehe und Familie. Damit könnte jetzt Schluss sein. Denn der neue CSU-Vorsitzende Markus Söder vollzog im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk im Anschluss an seine Wahl einen familienpolitischen Kurswechsel und erklärte: „Wir sind offen für jede neue Familienform“.

Gender-Städte Hannover und Augsburg

Offen für jede neue Anrede ist die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover – solange sie nur nicht auf die Geschlechter männlich und weiblich hindeutet. Denn ab sofort soll der gesamte offizielle städtische Schriftverkehr in „geschlechtergerechter Verwaltungssprache“ formuliert werden, das heißt, selbst die Bezeichnungen „Herr“ und „Frau“ sollen unterlassen werden. Die Hannoveraner dürfen sich also auf sperrige Begriffe wie „Dezernent*innenkonferenz“ freuen. Josef Kraus kommentiert treffend: „Was das amtliche Hannover nunmehr bietet, ist jedenfalls eine Fortsetzung auf der an Peinlichkeiten nach unten offenen Richterskala. Die Talsohle scheint freilich noch lange nicht erreicht. Bei einer solchen Skala ist das eben so. Und so harren wir weiterer Geniestreiche der Genderidiologen (…).“

Den nächsten „Geniestreich“ finden wir sogleich in Augsburg. Dort hat der Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) ebenfalls eine Regelung für „geschlechtersensiblen Sprachgebrauch“ in der städtischen Verwaltung erlassen. Und auch wenn in Augsburg der Genderstern noch fehlt, muss man Andreas von Delhaes-Guenther beipflichten: „Aber wir sollten gewarnt sein: Wer schrittweise mit diesem Unfug anfängt, der wird sich zügig in vollem Galopp auf den Gender- und Wortpolizei-Abgrund zureiten sehen (…).“

Toxische und schwangere Männer

Doch gerade Männern ist es sicher nicht erlaubt, gegen diese Entwicklung Einspruch zu erheben. Denn sonst träfe sie ja der Vorwurf „toxischer Männlichkeit“. Und gegen diese angebliche Bedrohung ziehen nun das Unternehmen Gillette und die Tierrechtsorganisation PETA mit Werbespots zu Felde. Die „American Psychological Association“ liefert dazu das nötige pseudowissenschaftliche Rüstzeug und behauptet in ihren „Guidelines for Psychological Practice with Boys and Men“, „traditionelle Männlichkeit“ sei „psychisch schädlich“. Da bleibt nur mit Judith Basad festzuhalten: „Die Idee der toxischen Männlichkeit ist selbst toxisch.“

Apropos Männer: Als wäre es nicht schlimm genug, dass die Weltgesundheitsorganisation Abtreibung unterstützt und bewirbt, so wird es jetzt auch noch absurd. In ihrem jüngsten Bericht über aktuelle Entwicklungen im Bereich Abtreibung heißt es, dass nicht nur Frauen schwanger werden können, sondern auch Männer oder, genauer gesagt, diejenigen mit „variierenden geschlechtlichen Identitäten“. Somit ist im weiteren Bericht auch nicht von der Mutter, sondern vom „schwangeren Individuum“ die Rede.

LGBTI-Agenda in Davos

Global geht es weiter: Auf dem „World Economic Forum“ in Davos in der vergangenen Woche starteten die Unternehmen Accenture, Deutsche Bank AG, Mastercard, Microsoft, Omnicom Media Group, Salesforce und EY eine Partnerschaft für „Global LGBTI Equality“. Unterstützt wird die Initiative von Michelle Bachelet, der Hohen Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte. Bis 2020 möchte die Initiative über 100 Unternehmen weltweit dafür gewinnen, die „United Nations LGBTI Standards of Conduct“ umzusetzen. Die Initiatoren fordern unter anderem dazu auf, LGBTI-Netzwerke in den Unternehmen zu unterstützen und das Arbeitsumfeld möglichst „LGBTI-freundlich“ zu gestalten.

Aber auch wenn noch keine Unternehmensinitiativen oder Werbespots zur Verteidigung von Ehe und Familie geplant sind, müssen wir den Kopf nicht in den Sand stecken. Im Gegenteil: Je bunter es die Gender-Ideologen treiben, desto mehr entlarven sie sich selbst.

Update: Noch mehr Gender-Irrsinn

Und tatsächlich hielten die vergangenen Tage noch mehr Gender-Irrsinn parat: Die Gemeinden Pullach, Garching und Taufkirchen im Münchner Umland planen die Einführung von Toiletten für das sogenannte dritte Geschlecht in ihren Grundschulen. Ob auf den Toilettentüren dann auch das „Gendersternchen“ zu finden sein wird? Das zumindest hat jetzt neue Berühmtheit erlangt und wurde zum „Anglizismus des Jahres 2018“ gekürt. Noch einmal warnt Josef Kraus: „Man könnte diesen erneuten Einschlag von hochideologisierter Sprachbarbarei als Spinnerei abtun, wenn diese Spinnerei unter dem Deckmantel von Wissenschaftlichkeit mittlerweile nicht epidemisch um sich griffe.“