Bereits 2015 hat Regine Pfeiffer in der FAS einen ausführlichen Bericht publiziert, der die unwissenschaftlichen Methoden des Pädophilenaktivisten Helmut Kentler offenlegt. Trotz seiner nachweislich unseriösen Forschungsarbeit und seiner pädophilen Verstrickungen findet sich seine „neo-emanzipatorische“ Sexualaufklärung in den Arbeiten heutiger Sexualpädagogen wieder.
In ihrem FAS-Beitrag „Wie ein Sexualforscher beweisen wollte, dass Kinder von Päderasten profitieren“ konnte Regine Pfeiffer nach eingehender Analyse der wichtigsten Werke Kentlers zu diesem Thema überzeugend nachweisen, »dass er ein wissenschaftlicher Scharlatan war, der mit Fälschungen und Lügen arbeitete, um Sex mit Kindern schönzureden«. 1969 leitete Kentler ein vom Berliner Senat finanziertes „Projekt“, bei dem er drei obdachlose Jungen zur Pflege an vorbestrafte Pädophile vermittelt hat. Bei diesen Männern sollten die Jugendlichen „resozialisiert“ werden, wobei ein »sexuelles Verhältnis in Kauf genommen« wurde. Kentler wollte, so Pfeiffer, »irgendwie belegen, dass Kinder durch pädosexuelle Erfahrungen keinen Schaden davontrugen«. Dafür bezog er sich in seinem Gutachten vor allem auf eine amerikanische Studie von Ralph Tindall. Pfeiffer belegt in ihrem Bericht an vielen Bespielen, daß Kentler die Voraussetzungen und Ergebnisse dieser Studie, die selbst schon gravierende Mängel aufwies, verdrehte, verfälschte, schönfärbte und ins Gegenteil verkehrte.
Besonders frappierend findet Pfeiffer in diesem Zusammenhang, daß »Sexualforscher und Sexualpädagogen, die seinen (Anm. der Red.: Kentlers) Thesen zur frühkindlichen Sexualität zustimmen und diese weiterverbreiten, (…) sich lediglich von Kentlers Berliner Unterbringungsaktion« distanziert haben. »Sie feiern ihn jedoch weiterhin als Wissenschaftler – ohne selbst seinen Umgang mit den Quellen zu überprüfen. So etwa Elisabeth Tuider, die Ende 2014 im Spiegel beteuerte, Kentlers „wissenschaftliche Arbeit hat die Sozialpädagogik weitergebracht.“« (…) Uwe Sielert preist im Personallexikon der Sexualforschung »Kentlers offenen Umgang mit seiner Homosexualität und bescheinigt ihm im gleichen Satz persönliche Integrität. Und er schreibt, Kentler habe in „erzieherischen Verhältnissen“ immer den „pädagogischen Eros“ betont. Das mag stimmen, aber es hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun, auf die sich Kentler in dem Senatsgutachten bezieht. Sie beruhten auf Ausbeutung – und sie waren Straftaten.«
Weitere Informationen: www.regine-pfeiffer.de.