Die Wurzeln der „Sexualpädagogik der Vielfalt“

Kein Grund zum Feiern: Am 23. Juni 2019 jährte sich der 125. Geburtstag des berühmten Sexualforschers Alfred Kinsey. Wer sich kritisch mit seiner Arbeit auseinandersetzt, entdeckt einen Sumpf aus unwissenschaftlichen Methoden, krankhaften Neigungen und schrecklichen Verbrechen.

Er ist einer der bekanntesten Sexualforscher der Welt. Über ihn wurden zahlreiche Bücher geschrieben und mehrere Filme gedreht. Auch heute noch wird der US-amerikanische Professor für Zoologie, Alfred Charles Kinsey, als Wegbereiter der sexuellen Revolution gefeiert und für seine angeblich „nüchterne“ und „vorurteilsfreie“ Forschung gelobt. Aber stimmt das wirklich?

Fest steht: Seine beiden „Kinsey-Reports“ über das Sexualverhalten von Männern und Frauen, die er vor etwa 70 Jahren veröffentlichte, prägen die Sexualwissenschaft in den USA und Europa bis heute. Aber genau das sollte ein Grund zur Sorge sein.

Nicht nur die Biografien über Kinsey von James Jones und Jonathan Gathorne-Hardy, sondern vor allem auch die ausführlichen Veröffentlichungen von Judith A. Reisman, einer Professorin für Kommunikationswissenschaft, brachten mehrere erschreckende Erkenntnisse über Kinsey und seine Arbeit zum Vorschein:

So sollen die Methoden Kinseys in keiner Weise wissenschaftlichen Standards genügen. Er behauptete beispielsweise, 95 Prozent aller Männer seien gemäß der damaligen Gesetze in den USA Sexualstraftäter, 69 Prozent gingen regelmäßig zu Prostituierten und zehn bis 37 Prozent wären gelegentlich homosexuell aktiv. Diese Ergebnisse sind aber laut Reisman nicht repräsentativ, denn seine beiden Hauptwerke enthalten nur Daten von 4500 Personen, worunter circa 1400 Sexualstraftäter, über 300 andere Straftäter und 200 sexuelle Psychopathen waren. Auch zahlreiche aktive Homosexuelle und Jugendliche, die Opfer von sexuellen Missbrauch waren, wurden befragt. Deren Antworten können nicht als gesellschaftlich repräsentativ betrachtet werden. Darüber hinaus gelang es Kinsey und seinen Mitarbeitern kaum, Frauen für die Befragungen zu gewinnen, sodass sie viele Daten fälschten. Zum Beispiel wurden alle Frauen, die bereits länger als ein Jahr mit einem Mann zusammenlebten, als „verheiratet“ bezeichnet. Die Daten von „Prostituierten“ betitelten sie als die Daten „gewöhnlicher Hausfrauen“.

Viele Daten über die angebliche Sexualität von Kindern und Jugendlichen kamen nur durch deren sexuellen Missbrauch zustande: 1888 Jungen im Alter von fünf Monaten bis zur Adoleszenz sowie 147 Mädchen im Alter von zwei bis 15 Jahren wurden sexuell „stimuliert“ oder sollten das selbst tun. Beobachter mit pädophilen Neigungen sollten dabei mit einer Stoppuhr die Zeit bis zum Orgasmus des Kindes messen. Das Ergebnis dieser kriminellen Untersuchungen sind die Behauptungen Kinseys über die angeblichen großen sexuellen Bedürfnisse von Kindern. Die zum Teil großen körperlichen Schmerzen und psychischen Leiden der Kinder während dieser „Untersuchungen“ interpretierte Kinsey als „multiple Orgasmen“ und listete sie detailliert in Tabellen auf.

Kinsey stand während seiner Arbeit nicht nur in Kontakt mit Vergewaltigern und Pädokriminellen, sondern litt selbst unter sadomasochistischen, voyeuristischen und pädophilen Neigungen, die er etwa in „Gruppensex-Spielen“ mit seinen Mitarbeitern und deren Ehefrauen auslebte und teilweise filmte.

Der WDR, der Kinseys jüngsten Geburtstag ohne eine einzige kritische Bemerkung feiert, zieht zur Rechtfertigung den Kieler Sexualpädagogen Uwe Sielert heran. Es ist bezeichnend, dass ausgerechnet Sielert die fragwürdigen Forschungen des Amerikaners verteidigt. Sielert ist nämlich nicht nur einer der wichtigsten deutschsprachigen Vertreter der übergriffigen und schamverletzenden „Sexualpädagogik der Vielfalt“, sondern auch ein Schüler des Psychologen Helmut Kentlers. In „sexualwissenschaftlichen“ Modellversuchen gab Kentler obdachlose minderjährige Jungs in die Obhut von bekannten Pädophilen und erwirkte als Gerichtsgutachter zahlreiche Freisprüche für pädophile Missbrauchstäter.

Wie Kinsey trug auch Kentler durch seine zahlreichen Veröffentlichungen maßgeblich zu einer Verharmlosung von Pädophilie und Pädokriminalität sowie zur massiven Sexualisierung von Kindern bei. Zwar werden die Verbrechen Kentlers nach und nach aufgearbeitet, seine schädliche Sexualpädagogik wird allerdings weiterhin an Universitäten gelehrt und in Schulen und KiTas angewandt. Die Arbeit Kinseys wird in Deutschland bisher gar nicht kritisch beleuchtet. 70 Jahre nach Veröffentlichung der „Kinsey-Reports“ sollten auch deutsche Sexualwissenschaftler endlich deren gefährliche Folgen für Kinder und Jugendliche analysieren, statt Kinseys Taten zu verharmlosen.