Wie sich Drag Queens in Kinderherzen schleichen

Drag Queens geben sich oft harmlos, besonders wenn sie Kinder in ihren Shows haben wollen. Angeblich gehe es ihnen nur darum, in „die farbenfrohe Welt von Kinderbüchern“ einzutauchen. Trotzdem ebbt die Aufregung in Österreich, wo Drag Queen-Shows für Kinder gerade Fuß fassen, nicht ab. Bei genauerer Betrachtung ist das auch wenig verwunderlich. Schon der Name der Drag Queen Freya van Kant, die in Wien so gern vor Kindern auftritt, ist eine Anspielung auf das englische Schimpfwort „cunt“ (vulgär für das weibliche Geschlechtsteil). Im Internet postet „Miss Tuntenball“ zudem gern mal öffentlich Fotos, die ihrem Pseudonym alle Ehre machen.

Vor allem aber wächst der Widerstand, weil es bei den sogenannten Drag Queen Story Hours (DQSH) um wesentlich mehr geht, als um harmlose Vorlesestunden für die Kleinsten. Zu den erklärten Zielen besagter Drag Queen Freya gehört die „subversive Unterwanderung von Geschlechterrollen“. Dreh- und Angelpunkt ist also die Gender-Ideologie, die verunsicherte Kinder in den Transgender-Wahn treibt und die schamverletzende „Sexualpädagogik der Vielfalt“ befördert. Eltern können natürlich dafür sorgen, dass ihre Kinder von derlei Shows verschont bleiben. Allerdings wirkt sich eine Gesellschaft, die ihre Gewissheiten und moralischen Prinzipien hinsichtlich Geschlecht, Ehe und Sexualität verliert, auch negativ auf Kinder aus, die niemals eine Drag-Show besucht haben.

Der ordinär tuntenhafte Habitus der Transvestiten-Szene darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass einige der Künstler in erster Linie Aktivisten sind und die Klassiker der Gender-Ideologie gelesen haben. Sie verstehen, dass die Pervertierung der Sexualität und der geschlechtlichen Identität das Mittel der Wahl zur „subversiven Unterwanderung“ ist. Ihre Agenda ist keine heimliche Verschwörung, sondern sie folgt wissenschaftlicher Methodik, die etwa in dem Beitrag „Drag pedagogy: The playful practice of queer imagination in early childhood“ (Drag Pädagogik: Das spielerische Einüben queerer Fantasien in der frühkindlichen Bildung) nachzulesen ist.

Drag Pädagogen wissen genau, was Nähe erzeugt

Erschienen ist der frei verfügbare gemeinsame Beitrag eines Erziehungswissenschaftlers (und ehemaligen Grundschullehrers)  und einer Drag Queen, auf dem renommierten Verlagsportal Taylor & Francis Online. Drag Queen Story Hours (DQSH) umfassen alles, was die subversiven Aktivisten an künstlerischen Ausdrucksformen im Repertoire haben: Vorlesen, Singen, Tanzen und gemeinsam Spielen. Ziel sei es, die queere Pädagogik tief in den Erziehungseinrichtungen für Kinder zu verankern und dabei die Stereotype der Lehrkräfte und überhaupt sämtliche Regeln und Grenzen zu brechen:

“Drag-Performer haben sich ihren Weg aus den schummrigen Bars der Schwulenviertel in die Neonlichter der Bibliotheken und Klassenzimmer gebahnt.”

Die Gender-Ideologie und die postulierte Drag Pädagogik folgen dem selben Menschenbild. Heißt es etwa bei Judith Butler, einer der Vordenkerinnen der Gender-Theorie, „Man wird nicht als Frau geboren, sondern zur Frau gemacht“, so adaptieren die Drag Pädagogen: „We’re all born naked and the rest is drag.“ Unser ganzes Sein, unser Denken und Empfinden, unsere Identität und Sexualität basiere ausschließlich auf erlerntem Rollenverhalten und sei in Summe nichts weiter als ein soziales Konstrukt. Warum also sollte man das Bewusstsein kleiner Kinder nicht mit queeren Botschaften bespielen?! 

Der Beitrag liest sich wie eine Anleitung zur effektiven Indoktrination, wobei didaktisches Fachwissen zur frühkindlichen Erziehung zum Tragen kommt. Die Autoren wissen genau, worauf kleine Kinder anspringen und was Vertrauen und Nähe herstellt: Sich verkleiden, in unterschiedliche Rollen schlüpfen, in Fantasiewelten eintauchen, sich künstlerisch kreativ austoben, Regeln und kindliche Überzeugungen und Weltbilder auf den Kopf stellen – und nebenbei den bunten Paradiesvogel, der so lustig singt und tanzt, tief ins Kinderherz schließen.

Psychische Konflikte werden auf die Kinder projiziert

Neben der politischen Agenda und der Verunsicherung der kindlichen Geschlechtsidentität ist die emotionale Nähe zu den Kleinen eine wesentliche Motivation der Perücke tragenden Männer: „Viele Drag Queens sagen, dass sie durch die DQSH Beziehungen zu jungen Menschen aufbauen können, die sonst nicht möglich wären.”

Manchen Drag Queens geht es dabei auch um eine Reinszenierung eigener Kindheitstraumata auf Kosten der Kinder: „Einige Drag Queens, die als Kinder homo- und transphobe Misshandlungen erfahren haben, sagten, dass DQSH ihnen eine Art Heilung und Hoffnung gebracht hat.“ Psychische Konflikte werden einfach auf fremde Kinder projiziert, und das mit einem Selbstverständnis, das nur derjenige haben kann, für den Familie und Eltern-Kind-Bindung keine Bedeutung haben.

Das Label „familienfreundlich“, das sich die DQSH gern geben, hat mit Familie im eigentlichen Sinne denn auch wenig zu tun. Vielmehr gehe es bei den aktivistischen Performances, so die Autoren des Beitrags, um „eine vorbereitende Hinführung zu alternativen Vorstellungen von Verwandtschaft“, frei nach dem Motto: „Wir sind doch alle eine große Familie!“ Und der Subtext: Ein bisschen gehören die Kinder doch uns allen.