Schweizer Kinderpsychiater kritisieren Transgender-Leitlinie

Noch keine Woche ist es her, als die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) die ideologische Transgender-Behandlungsleitlinie für Minderjährige öffentlich ablehnte. Nun folgen ihre Kollegen aus der Schweiz. Wie die NZZ berichtet, fordert die Schweizerische Fachgesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (SGKJPP) eine Überarbeitung der neuen Behandlungsleitlinie für Jugendliche und Kinder, die angeben, an Geschlechtsdysphorie zu leiden.

Mit der als Entwurf vorliegenden Leitlinie ist jenes medizinisches Prozedere, das als trans-affirmative Behandlung seit Jahren in Gender-Kliniken inoffiziell üblich ist, erstmals für den deutschen Sprachraum schriftlich als Behandlungsempfehlung fixiert. Die Ärzte haben verstanden: Wenn jetzt kein Veto kommt, billigt man die Agenda der Trans-Lobby. Auch die Europäische Kinder- und Jugendpsychiatrische Fachgesellschaft (ESCAP) hat massive Kritik geäußert.

Es geht um Kinder, die teils noch nicht einmal Teenager sind, die oftmals an psychischen Erkrankungen wie Persönlichkeitsstörungen und Depressionen leiden, und die leicht manipulierbar in die Fänge des Trans-Kults geraten sind. Die Transgender-Gemeinschaft in den sozialen Medien ist riesig und voller glamouröser Geschichten von jungen Leuten, die im Wechsel ihrer Geschlechtsidentität ihr vermeintliches Glück gefunden haben. Schnell sind noch jüngere Kinder überzeugt, dass Pubertätsblocker, gegengeschlechtliche Hormone und Geschlechts-OPs auch für sie der Weg sind, seelische Krisen zu beenden und ein neuer, glücklicher und beliebter Mensch zu werden.

Verzicht auf ärztliche Diagnose ist unterlassene Hilfeleistung

Kinder mit kurzen Lebensgeschichten von gerade einmal dreizehn oder vierzehn Jahren, die eigentlich eine psychologische Analyse und Therapie nahelegen, sollen jedoch laut Leitlinie auf ihrem Transgender-Kurs bestätigt werden. Schon längst hinterfragen trans-affirmativ eingestellte Therapeuten und Ärzte die Selbsteinschätzung der Kinder nicht, sondern bestätigen die jungen Trans-Patienten rundheraus. Nun empfiehlt die Leitlinie diesen Verzicht auf ärztliche Diagnose beziehungsweise diese unterlassene Hilfeleistung allen Ärzten.

Eine Psychotherapie, die das Ziel hat, die Wahrnehmung der Jugendlichen zu hinterfragen, wird von den Leitlinien-Autoren sogar als unethisch gebrandmarkt. Stattdessen läuft die Bestätigung der Trans-Identität in letzter Konsequenz auf die Amputation von Geschlechtsorganen, auf die Verstümmelung von physiologisch gesunden Kindern hinaus. Es geht um seelisch instabile Kinder, die nicht ansatzweise dazu in der Lage sind, eine tragfähige Entscheidung über irreversible Eingriffe in ihren Körper zu treffen.

Leitlinie soll im Juni noch final veröffentlicht werden

Das Leid der jungen versehrten Menschen, die oft schon bald nach den Eingriffen merken, wie paralysiert sie in dem Transgender-Kult gefangen waren, und die ihre Transition bitter bereuen, wird die Medizin und die westlichen Gesellschaften noch lange beschäftigen. Erste aufwühlende Berichte der Detransitioner (Jemand, der seine Transition bereut) liefern einen ersten Eindruck von dem medizinischen Skandal, der sich bereits zusammengebraut hat.

Die großen medizinischen Verbände haben diese Entwicklung im Blick. Auch deshalb lösen sie sich allmählich von den mächtigen Einflüssen der Trans-Lobby. Hinzu kommt der zunehmende öffentliche Druck von betroffenen Eltern und neueste Studien, die an dem trans-affirmativem Kurs kein gutes Haar lassen und immer mehr Länder zur Abkehr von der Gender-affirming Care bewegen.

Es ist also kein Wunder, dass im Wochentakt Kritik an der geplanten Leitlinie öffentlich erfolgt. Die großen medizinischen Fachverbände schlagen sich kurz vor knapp noch auf die richtige Seite. Für bundesweites Aufsehen hatte zuletzt die Forderung des Deutschen Ärztetags gesorgt, die Behandlung von unter 18-Jährigen mit Pubertätsblockern, Hormontherapien und Geschlechts-OPs nur noch in Ausnahmefällen zu gestatten. Doch aus Sicht vieler Ärzte reagierten die Verbände zu langsam. Bereits im Mai kommentierten fünfzehn deutsche Hochschulprofessoren die Leitlinie kritisch und forderten eine stärkere Berücksichtigung aktueller Forschung. Die Leitlinienkommission steht zunehmend unter Druck und die Fachwelt beobachtet gespannt, ob und in welcher Version die Leitlinie, wie angekündigt noch im Juni final veröffentlicht wird.