„Kinder im Visier von Porno, Trans & Co“ lautete der Titel des Symposiums, zu dem DemoFürAlle am 9. November nach Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart eingeladen hatte. Die Mischung aus hochkarätigen Referenten wie dem österreichischen Mediziner und Theologen Prof. DDr. Johannes Huber und persönlich Betroffenen, wie der Trans-Aussteigerin Sophie Griebel sorgten dafür, dass in der Filderhalle kaum ein Platz frei blieb.
Die Sprecherin von DemoFürAlle, Freifrau Hedwig von Beverfoerde begrüßte viele treue Weggefährten und neue Interessierte, wie zum Beispiel Eltern, deren Kinder tief in den Trans-Kult geraten sind. Stuttgart sei für DemoFürAlle von besonderer Bedeutung, denn hier habe vor zehn Jahren alles mit den „Demos für alle“ gegen die „Sexualpädagogik der Vielfalt“ in schulischen Bildungsplänen begonnen. Dazwischen lägen nun zehn Jahre voller Erfolge und Meilensteine von den Straßen und Plätze füllenden Demos bis hin zu den aufwendigen Informationsangeboten wie Elternaktion.de oder die Transgender-Informationsseite KeinMaedchen.de
„Transgender-Indoktrination in Kitas und Schulen ist ein ganz großes Problem“
Auf eine beeindruckende Karriere kann Universitätsprofessor Johannes Huber aus Wien zurückblicken, der als erster ans Rednerpult trat und seinen Vortrag „Die Änderung der Geschlechtsidentität vor dem Hintergrund der Evolution“ gespickt mit medizinischen und politischen Details zum Trans-Kult präsentierte. Der Endokrinologe, Gynäkologe und Geburtshelfer hatte eine denkbar simple These: Mann ungleich Frau! Heutzutage eine Provokation.
Doch Huber war die Gelassenheit in Person. Ruhig führte er seinem Publikum die hochkomplexen biologischen und evolutionären Unterschiede zwischen Frau und Mann vor Augen, um dann doch etwas süffisant festzustellen, dass wirklich nur die „Unbelesenen in der Politik“ auf den Gedanken verfallen könnten, dass man sein Geschlecht innerhalb von Minuten auf dem Standesamt wechseln könne.
Sein Ansatz als Wissenschaftler sei es, Fakten aus neutraler Sicht zu präsentieren – etwa zu der mangelnden Evidenz von Pubertätsblockern und Hormonbehandlungen und zu den extremen Risiken, die mit solchen Behandlungen einhergingen. Immer wieder erlebe er jedoch, dass warnende und kritische Stimmen nicht zu Gehör kommen sollen, dass also „die inquisitorische Einschränkung der Meinungsfreiheit auch vor der Wissenschaft nicht mehr halt macht.“
Ob das ein Gesellschaft aushält, wenn der Wissenschaft vorgeschrieben wird, was sie sagen darf und was sie nicht sagen darf? (Prof. DDr. Johannes Huber)
In seinem Überblick über die medizinische Studienlage zum Thema Transgender betonte Huber, dass der Wunsch „im anderen Geschlecht“ zu leben sehr instabil und in einer Mehrzahl der Fälle nicht fortbestehend sei. Auch seien die Zahlen zur Komorbidität ein Warnsignal: 67 Prozent der Jungen und 78 Prozent der Mädchen hätten zuvor schon länger mit Depressionen, Angststörungen oder der „emotional instabilen Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ“ zu kämpfen gehabt.
Die emotionale Kurzschlussreaktion der Jugendlichen sei offensichtlich: Sie nehmen an, sie könnten ihre aus ihrer Bindungsbiografie resultierenden Probleme lösen, indem sie ihr Geschlecht änderten, erklärte Huber. Doch die Selbstdiagnose „ich bin trans“ ist nicht nur eine psychologisch irrsinnige Annahme, sondern oft folgt dann die fatale und lebensgefährliche Entscheidung zur medizinischen Transition. Huber lieferte dazu reihenweise Einblicke in die hochaktuelle Forschung zur Transgender-Therapie mit Pubertätsblockern und gegengeschlechtlichen Hormonen und zeigte die Gefahren hinsichtlich Krebsrisiko, Hirnentwicklung sowie Herz- und Knochenentwicklung auf.
Mit direkter Kritik an seinen Kollegen, die einen trans-affirmativen Kurs verfolgen und die Risiken der Trans-Medizin ausblenden oder klein reden, hielt sich Huber zurück. Doch in der Sache argumentierte er scharf. Völlig unverständlich sei es für ihn, dass die psychologische Hilfe für betroffene Jugendliche abgeschafft worden sei und sie stattdessen mit dem sie völlig überfordernden Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) alleingelassen würden.
Schon vor Jahrzehnten sei es sein Anliegen gewesen, Menschen zu helfen, die mit ihrem biologischen Geschlecht haderten. Das sei der Grund gewesen, warum er „vor 25 Jahren die erste Transgender-Ambulanz auf akademischen Boden im deutschsprachigen Raum“ mit gegründet habe. „Ich bin sehr dafür, dass man Menschen hilft, die Beschwerden haben. Dass man allerdings in die Kindergärten geht und in die Schulen und dort Werbung macht“ – hier blendet Huber Folien zur Transgender-Indoktrination in Kitas und Schulen ein – „das ist meiner Meinung nach ein ganz großes Problem!“
„Wer ein geringes Selbstwertgefühl hat, fühlt sich in Trans-Gruppen wie neugeboren“
Auf die Theorie folgte die Praxis. Und zwar in einer rundum-Bestätigung durch die Lebensgeschichte der direkt betroffenen Sophie Griebel, die den Weg der Transition gegangen ist, ihn aber später bereute und heute wieder als Frau lebt. Im Gespräch mit von Beverfoerde nahm Griebel ihr Publikum mit auf die Reise in ihre Innensicht und in erschütternde Ereignisse in ihrer Kindheit, die sie dazu brachten, ihren weiblichen Körper zutiefst abzulehnen.
Bereits auf die erste, eigentlich noch politische Frage zum SBGG antwortete die Trans-Aussteigerin aus persönlicher Warte. Das neue Gesetz sei eine Respektlosigkeit gegenüber den Geschlechtern ganz allgemein, doch für die minderjährigen Betroffenen von heute sei es ein „Unding“, denn der neue Name ändere am seelischen Dilemma nichts. Das SBGG würde die Realitätsflucht der Betroffenen nur noch verstärken und sie in ihrer Scheinwelt festhalten.
Heute unterstützt Sophie Griebel Eltern, deren Kinder glauben, sie seien „trans“. Mit ihrer Empfindsamkeit für die Zwischentöne in einer komplexen Familiensymphonie hört sie die verborgenen Dissonanzen heraus und sorgt dafür, dass Eltern eines verstehen: „Kinder sind eure Spiegel!“
Es müssen nicht immer, wie bei ihr damals, die ganz schlimmen Geschichten mit Missbrauch oder Vernachlässigung sein, die dazu führen, dass sich ein Kind in die Trans-Welt flüchte.
Manchmal könne es auch einfach nur die emotionale Verschlossenheit der Mutter sein, die ein Kind dazu bringe, etwas zu tun, von dem es gar nicht wisse, was es da eigentlich tut. (Sophie Griebel)
Eigentlich sei das Kind oder der Teenager nur ausgehungert nach Nähe und Bindung. In völliger Überzeugung, ein glücklicher Mensch zu werden, – die allgegenwärtige Trans-Propaganda spiele hier mit hinein – gingen diese jungen Menschen nun zum Standesamt. Der Wunsch, endlich irgendwo dazu zu gehören, sei zugleich ein Hilfeschrei. In Griebels Fall wurde er nicht gehört. Ihr Therapeut hatte ihre Verblendung und Überzeugung nicht ansatzweise hinterfragt.
In der Trans-Szene habe sie sich erstmals zugehörig, angenommen und ermutigt gefühlt. Wer ein geringes Selbstwertgefühl habe, fühle sich in solchen Gruppen wie neugeboren. Viele zentrale Faktoren, die ein junges Mädchen in den Trans-Kult und bis zur Brustamputation treiben, konnte Griebel durch ihre eindrucksvollen Schilderungen persönlicher Erlebnisse und psychischer Krisen nachvollziehbar machen.
„Die zerstörerische Kraft der sexuellen Revolution war volle Absicht“
Was steckt hinter dem Trans-Kult? Allgemeiner gefragt, wer nimmt gezielt Kinder ins Visier? Warum fördert der Staat die Sexualisierung und LGBT-Indoktrination in Kitas und Schulen? Es wurde Zeit für eine Einordnung. Und die lieferte der Religionsphilosoph Prof. DDr. Daniel von Wachter. Mit einer provokanten These in Richtung des Publikums hatte er sofort die volle Aufmerksamkeit: Den meisten Menschen, die auf die schamlose und offensive Sexualisierung und Indoktrination der Kinder perplex reagieren, verdrängen das Offensichtliche, indem sie schnell davon ausgehen, die Verantwortlichen meinten es auf ihre Art doch irgendwie gut und seien nur etwas über das Ziel hinausgeschossen. Gerade beim Staat verorten viele eine gute Intention. Perverse Sexualpädagogik und Kita-Konzepte mit Masturbationsräumen müssten doch auf einem Irrtum beruhen. Schnell sei von Staatsversagen oder Inkompetenz einzelner Politiker die Rede. Mit guten Argumenten müsse sich doch alles klären lassen. Alles sträube sich dagegen, böse Absicht anzunehmen. Doch genau das sei der Fall.
Die böse Absicht ziehe sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des Marxismus. Anhand der zentralen Figuren György Lukács und Wilhelm Reich betrachtete von Wachter die radikalen Sexualisierungsprogramme der Frankfurter Schule und fortan im Sozialismus. Besonders mit Blick auf die tragische Kindheit von Reich ließ sich nachvollziehen, wie ein „böser“ und destruktiver Trieb entsteht, der die Sexualmoral als entscheidendes Schlachtfeld erkannte. Eindrucksvoll gelang es von Wachter, das Prinzip des Marxismus deutlich zu machen: Persönliche Dramen und das destruktive Mindset führender Akteure wurden mit einem regelrechten „Hass auf das Gute“ in den vorpolitischen Raum getragen, wo er auf Vollstrecker mit ähnlichen Seelenzuständen traf und eine unglaubliche Wirkung in der „sexuellen Revolution“ entfaltete. Als Beispiel nannte von Wachter den Titel eines epochalen Werks von Reich: „Die Sexualität im Kulturkampf. Zur sozialistischen Umstrukturierung des Menschen.“
Mit einer Mischung aus persönlicher Missgunst, destruktiver Agenda und Machtstreben fokussieren sich westliche Marxisten bis heute auf die Sexualisierung von Kindern, die Zerstörung von Unschuld und der Eltern-Kind-Bindung. Dem Marxismus sei auf der argumentativen Ebene nicht beizukommen. Es nütze nichts, jemandem, der vom marxistisch-destruktiven Trieb bewegt ist, zu sagen, dass das Familien schwächt und den gesunden Nachwuchs reduziert.
Die sexuelle Revolution hat gewirkt. Die Verbindung von Sexualtrieb und dem Finden des rechten Partners für die Kindererziehung wurde stark zerstört und ist nur noch in stabilen Subkulturen der Gesellschaft zu finden. (Prof. DDr. Daniel von Wachter)
Pornos prägen alle zwischenmenschlichen Bereiche
Wie Recht von Wachter mit seiner kulturpessimistischen Sicht hat, zeigte der Vortrag „Pornografiekonsum und eine Kultur des Missbrauchs“ von Diplompsychologin Tabea Freitag, der für das Publikum streckenweise nur schwer auszuhalten war. Freitag weiß aus jahrzehntelanger psychotherapeutischer Praxis und den Erfahrungen ihrer Fachstelle Mediensucht „return“, was Pornografiekonsum mit den Konsumenten, mit ihren Partnern, ihrer Familie und vor allem unter Heranwachsenden macht.
Wo Sex zum Konsumgut wird, vollzieht sich ein Angriff auf die Würde des Menschen. (Tabea Freitag)
Für den einzelnen Menschen gebe es immer Hoffnung, aber was geschehe mit einer Gesellschaft, in der Pornografie ein Massenphänomen sei als Symptom und Teil einer kulturellen Zeitenwende, fragt Freitag. Im Gleichschritt mit der technischen Entwicklung von Pornos auf Videokassetten bis hin zur digitalen Prostitution von Mädchen u.a. auf OnlyFans könne man einzelne „Pornowellen“ nachvollziehen. In den vergangenen zehn Jahren hätten sie jedoch ihre bisher stärkste Durchschlagskraft entfacht, da über das Smartphone nahezu alle Kinder in immer jüngerem Alter mit Pornografie konfrontiert seien. Wenn junge Männer nichts Verwerfliches dabei finden, als „Account Manager“ die digitale Prostitution von jungen Frauen als „Content Creator“ auf OnlyFans zu vermarkten und voranzutreiben, könne man erahnen, was in dieser Generation Pornos in vielen zwischenmenschlichen Bereichen für eine Prägekraft entfaltet haben.
Angesichts der immensen Gewalt und der entwürdigenden Objektivierung von Frauen, die in Pornos allgegenwärtig sei, „wundere ich mich nicht, dass viele Mädchen keine Mädchen mehr sein wollen“, mahnte Freitag mit Blick auf die explodierenden Fallzahlen in Transgender-Kliniken. Statt weiterhin wegzuschauen, brauche es dringend ein Bewusstsein für „Umweltschutz für die Seele“ von Kindern und ein Verständnis, wie Heranwachsende die Fähigkeit zu lieben und ein positives, ganzheitliches Bild von Sexualität lernen.
Sichere Bindung und „Fit for Love?“
Schluss- und Höhepunkt waren die positiven Botschaften, die nach der Kaffeepause weitere Referenten im Gepäck hatten. Den Anfang machte die Logopädin und Vorsitzende des Vereins Nestbau e.V. Romy Richter mit ihrem Beitrag „Kinder wirksam schützen: Chancen gelebter Elternschaft“ und einer klaren und zuversichtlichen Botschaft: Sicher gebundene Kinder haben ein starkes inneres Schutzschild gegen die perversen Angriffe auf ihre Seele. Doch wie können Eltern einen guten Draht zu ihren Kindern aufbauen, der bis in die entscheidende Teenagerzeit stabil hält, sodass Eltern bei den „heißen Themen“ die wichtigsten und ersten Ansprechpartner bleiben? Ganz simpel mit einer Kuscheltiersonne, einem blauen Seil und einem Navigationsgerät machte Richter dem Publikum klar, dass eine gute Bindung kein Hexenwerk ist. An dieser Stelle wünschen wir Ihnen, liebe Leser, ganz besonders viel Spaß mit dem Video zum Vortrag, das wir bald veröffentlichen werden.
Wer Kinder hat, die schon schwierige Fragen stellen, oder wer Jugendliche zu Hause hat, die in Gleichaltrigengruppen unterwegs sind, wo scheinbar schon jeder feste Beziehungen und sexuelle Erfahrungen hat, bekam in einem Vortrag zur entwicklungssensiblen Sexualpädagogik wertvolle Anregungen für Schule und zu Hause. Da Pädagogen und Eltern in diesen herausfordernden Zeiten an erprobten und praxisnahen Tipps nicht genug an der Hand haben können, stellte Tabea Freitag abschließend in einem Kurzreferat ihr Programm und Praxishandbuch „Fit for Love?“ zur Prävention von Pornographie-Konsum vor.
Die vier Hauptvorträge und die Impulse von Romy Richter und Tabea Freitag werden auf dem Youtube-Kanal von DemoFürAlle veröffentlicht.
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