Die Sexualpädagogik ist eine Tummelplatz, der Pädophile nicht nur magisch anzieht, sondern von ihnen auch maßgeblich mit kreiert wurde. Die heute in Kitas und Schulen übliche „sexuelle Bildung“ beruht im Wesentlichen auf den Ideen des 2008 verstorbenen Pädagogikprofessors Helmut Kentler. Wenn heute kleine Kinder in Kitas mit Nackt-Spielen, Erkundungsräumen und perversen Bilderbüchern konfrontiert werden, sind das Realität gewordene Visionen Kentlers. Zu Lebzeiten war Kentler ein gefeierter Sexualreformer, Pädophilen-Aktivist, und wie inzwischen bekannt, ein Kinderschänder.
Kentlers pädagogische Konzepte zerstören gezielt die Schamgrenzen von Kindern. DemoFürAlle prangert diese pädophile Indoktrination seit vielen Jahren ausführlich an. In der öffentlich medialen Diskussion jedoch wurden bisher sowohl die Person Kentler als auch übergriffige Konzepte wie die „Sexualpädagogik der Vielfalt“ meist für sich betrachtet. Seit bekannt geworden ist, dass Kentler sich nicht nur für die Legalisierung von Pädophilie stark gemacht hatte, sondern selbst auch ein aktiver Missbrauchstäter war, widmete sich im April ein FAZ-Beitrag dem Einfluss Kentlers auf die heutige Sexualerziehung in Kitas und Schulen. Und nun untersucht auch die Welt wie sehr sich die Erziehungspläne der Bundesländer im Bereich der Sexualpädagogik an der Lehre Kentlers orientieren.
Die zahlreichen Skandale um sogenannte „sexuelle Erfahrungsräume“ in Kitas nimmt die Welt-Autorin Anna Kröning zum Anlass für ihren Artikel: „Dass ausgerechnet die Bildungsprogramme in Kitas deutschlandweit Grundsätzen des pädosexuellen Sexualaufklärers Helmut Kentler folgen, dürfte den wenigsten Eltern bewusst sein.“ Und sie zeichnet die Verbindung von den Kitas, in deren pädagogischen Konzepten plötzlich vom „Sexualwesen Kind“ die Rede ist, bis zu Kentler nach, der diesen Begriff etabliert hatte. Die Anregung zu Doktorspielen und Erkundungsräumen sei nicht aus dem Nichts heraus entstanden, sondern „alle Bundesländer warten mit Rahmenplänen für Kleinkinder in Kitas und Pflege auf, in denen mehr oder weniger explizite Anregungen zu frühkindlicher Sexualität verankert sind.“
Als „Abbau von kindlichen Schutzzonen“ kritisiert die im Artikel zitierte Jugendschutzexpertin Josefine Barbaric solche Sexualerziehungsprogramme. Kitas würden ihre Funktion als Schutzorte verlieren. Und Kindern würden sexuelle Gefühle unterstellt, man konfrontiere sie mit Erwachsenen-Welten. Eltern würden von Erfahrungsräumen teils erst dann erfahren, wenn sich das Jugendamt einschalte.
Eine Schlüsselrolle spielt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Was genau steht in den Rahmenplänen der Bundesländer? „Mit Ausnahme von Bremen wird in jedem der Pläne explizit auf Sexualerziehung eingegangen“, heißt es in dem Welt-Beitrag, der aus einigen Bildungsprogrammen ausführlich zitiert. Die Zitate verdeutlichen, wie wortgetreu Kentlers Thesen zum „Sexualwesen Kind“ bereits auf Babys angewandt werden. Stets werden frühkindliche Verhaltensweisen aus einer erwachsenen Perspektive als sexuell motiviert („Sexuelle Neugierde“) interpretiert. Wenn ein Babymund als „erogene Zone“ bezeichnet und direkt anschließend ein „umfassender Körperkontakt“ als sehr bedeutsam für die psychosoziale Entwicklung empfohlen wird, knüpft das an Kentlers pädophile Wahnidee von einer kindlichen Sexualität an, die durch Erwachsene wachgerufen und stimuliert werden müsse. Das natürliche Bindungsverhalten zwischen einer Mutter und ihrem Säugling wird in einen pädophilen Kontext gesetzt, der sogenannte Kinderfreunde zu sexuellen Taten animieren kann.
Zudem würden viele Landesprogramme dazu auffordern, sexuelle Vielfalt in der Kita zu vermitteln, betont die Autorin, und verweist auf die vom Familienministerium in NRW finanzierte Broschüre „Queer in der Kita“, die Kleinkinder über vielfältige Sexualität aufklären will. „Kinder können sehr früh für sich verstehen, dass sie trans sind,“ schreiben die Verfasser vom „Queeren Netzwerk“. Weiter heißt es, in den Tipps für die Erzieher, auch Männer könnten eine Gebärmutter und Eierstöcke haben und Kinder bekommen.
Um die Hintergründe der sexualpädagogischen Rahmenpläne zu beleuchten, fragte die Welt nach den pädagogischen und fachlichen Grundlagen der frühkindlichen Bildungsprogramme in Bezug auf die Annahme, Kinder seien „sexuelle Wesen“. Und sie kam zu einem Ergebnis, das sich in den Publikationen von DemoFürAlle schon länger nachlesen lässt:
„Eine Schlüsselrolle spielt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die 2016 zusammen mit den Ländern ein Rahmenkonzept entwickelte und seit 2011 „Standards für die Sexualaufklärung in Europa“ herausgibt.“
Als Behörde des Bundesgesundheitsministeriums habe die BZgA 1992 die Hoheit über das Thema Sexualität übernommen, als ihr die Aufklärung zum Schwangerschaftskonfliktgesetz übertragen wurde. Dieses Gesetz habe zunächst auf Erwachsene und Jugendliche abgezielt, doch im Verbund mit der Weltgesundheitsorganisation WHO sei zunehmend eine „ganzheitliche“ Sexualaufklärung in den Fokus geraten, die bei Babys beginnt und sich vom frühkindlichen über den schulischen Bereich bis zur Erwachsenenberatung erstreckt.
Kentler sprach von „unschädlichem Sex“ zwischen Erwachsenen und Kindern
Infolgedessen sei pädophiles Gedankengut in die WHO-BZgA-Publikationen eingedrungen, das sich mittlerweile in einigen der Landesprogramme wiederfinde. Etwa wenn von Sexualität als „Teil der Persönlichkeitsentwicklung“ von Geburt an oder von Lustgefühlen bei Säuglingen die Rede sei. In dem Elternratgeber „Über Sexualität reden“ findet sich die Formulierung der „körperlichen Lusterfahrungen in Form von Lutschen und Saugen“ bei Säuglingen und dem Mund als „erste erogene Zone“.
Hier wird erwachsenes sexuelles Empfinden auf Babys und Kleinkinder projiziert. Die Kinderschützerin Josefine Barbaric bezeichnet solche Formulierungen als „päderastisch anmutend“. Kentlers These, Kinder seien „sexuelle Wesen von Geburt an“ seien nicht in Einklang zu bringen mit den gesetzlichen Regelungen zum Missbrauch.
Warum verwendet die BZgA nahezu identische Sätze wie Kentler, der Pflegekinder über 30 Jahre lang an Pädophile vermittelte und als Gutachter pädokriminelle Täter entlastet hatte?
„Das aktuelle Konzept der sogenannten sexuellen Bildung ist das Erbe Helmut Kentlers. Es wundert mich, dass das im Bildungsbereich so hingenommen wird“, fragt sich auch die Erziehungswissenschaftlerin Karla Etschenberg. Die renommierte Wissenschaftlerin, die jüngst für den Landtag NRW eine Stellungnahme zur zunehmenden sexuellen Gewalt unter Kita-Kindern verfasst hat, berichtete auch gegenüber DemoFürAlle mehrfach, dass die heutigen Sexualerziehungsprogramme die Thesen von Kentler wiedergeben.
Etschenberg betont, dass Kentlers Thesen beziehungsweise seine pädagogischen Ansätze, „Lernen durch Tun!“ und „Die Sexualität kann nur erzogen werden, wenn etwas Sexuelles passiert.“ heute als „sexuelle Bildung“ überall präsent sei und die klassische Sexualerziehung verdrängt habe. Kentler habe die Ansicht vertreten, Kinder müssten von Geburt an sexuell angeregt werden. Ihre Sexualität könne sich wie etwa die Sprache nur durch Einüben mithilfe der Erwachsenen entwickeln. Nebenbei verbreitete Kentler die Theorie vom vermeintlich unschädlichen Sex zwischen Erwachsenen und Kindern.
„Sexuelle Bildung“ in der Tradition Kentlers kann Gewalt und Missbrauch begünstigen
Etschenberg, die die Kreise um Kentler und seinen wissenschaftlichen Zögling Uwe Sielert persönlich kennt, legt gegenüber Welt dar, wie Sielert das Konzept der „sexuellen Bildung“ und das Prinzip „Lernen durch Tun“ in eigens gegründeten Einrichtungen wie dem Institut für Sexualpädagogik und der Gesellschaft für Sexualpädagogik professionalisiert und für die Praxis weiterentwickelt hat. Von Sielert stamme auch der Vorschlag, „Erlaubnisräume zu öffnen, damit Kinder und Jugendliche gleichgeschlechtliches ebenso wie heterosexuelles Begehren ausdrücken und leben können“. Zudem habe der Kentler-Schüler dazu geraten, Bilderbücher einzusetzen, bei denen Kinder realistisch abgebildet sind, die sich selbst und einander intim stimulieren. Kentlers Pädo-Lehre hat inzwischen die dritte Generation an Sexualpädagogen erreicht. Als Beispiel für das inzwischen monopolartig etablierte Konzept der „sexuellen Bildung“ nennt Etschenberg das Buch „Sexualpädagogik der Vielfalt“ der Sielert-Schülerin Elisabeth Tuider. Diese Indoktrination von Kindern mit perversen Spielarten von sexueller Vielfalt bei Erwachsenen hatte schon 2014 für einen landesweiten Skandal gesorgt.
Etschenbergs Anliegen ist es, das unwissenschaftliche Fundament der Kentler-Sielert-Schule offenzulegen: „Dass Kinder ‚sexuelle‘ Wesen sind, ist eine reine Interpretation aus Sicht von Erwachsenen.“ Selbstverständlich hätten Kinder Geschlechtsorgane und könnten sich dafür interessieren oder wissen wollen, woher Babys kommen. Doch die Beweggründe dafür müssten nicht „sexueller“ Natur sein. Auch sei es nicht belegt, dass das Berühren der Genitalien „sexuelle Lustgefühle“ auslöse, wie sie Erwachsene empfinden. Ebenso gut kämen dafür andere lustvolle und angenehme Gefühle infrage. Zudem kritisierte die emeritierte Professorin das mit dieser pädophilen Sichtweise einhergehende initiative Vorgehen vieler Sexualpädagogen der Kentler-Sielert-Schule sowie die „Ermunterung zu sexuellen Handlungen.“
Nackt-Spiele, Fühlräume, explizit sexuelle Bilder und vorbehaltlose Informationen über Sexualpraktiken schon für Klein- und Grundschulkinder würden immer wieder mit der Erklärung legitimiert, Kinder hätten ein Recht auf Aufklärung und auf ein selbstbestimmtes Sexualleben, erklärt Etschenberg die Strategie der Kentler-Jünger. Dabei handle es sich um „unkindgemäße Akzentuierung des Themas Sex“, die einen Teil der Kinder überfordere und Eltern irritieren oder sogar empören könne. Zu Recht, betont Etschenberg, denn „sexuelle Bildung“ in der Tradition Kentlers könne sexuelle Belästigung, Gewalt und Missbrauch an und unter Kindern begünstigen. „Bestimmte Methoden und Settings ,sexueller Bildung‘ in der Kita erleichtern sexuelle Übergriffe untereinander nach dem Vorbild medial vermittelter rücksichtsloser Verhaltensweisen, auch wenn die Vertreter der ,sexuellen Bildung‘ diese nachdrücklich verurteilen.“
„Dann wird generationenübergreifender Sex normal“
Angriffen aus der queeren Szene zum Trotz warnt Etschenberg weiter vor den gesellschaftlichen Auswirkungen der „Frühsexualisierung“ von Kindern: „Wenn man sich daran gewöhnt, dass es keine Barrieren zwischen Kindern und Erwachsenen gibt, dann wird irgendwann auch generationenübergreifender Sex normal“. Dies bedeute nichts weniger als die „Freigabe des Kindes als Sexualwesen“ an pädosexuell Interessierte.
An dieser Stelle verweist die ehemalige Lehrerin auf die aktuell in vielen Kitas implementierte Missbrauchsprävention. Unter deren Deckmantel suggerierten Sexualerziehungskonzepte, dass Kinder „lernen“ könnten, „nein“ zu sagen. Dabei werde etwas Anderes erreicht: „Man schiebt die Verantwortung für sexuelle Übergriffe Kindern zu, indem man suggeriert, sie könnten Übergriffe oder Annäherungen wirkungsvoll ablehnen, als gebe es guten und schlechten Sex, dessen Unterschiede sie nur erkennen müssten.“
Kann man nun die Methode, die Sexualpädagogik von langer Hand zu kapern, um Kinder als „Sexualwesen freizugeben“ allein an Kentler und seinen Nachfolgern festmachen? Etschenberg sieht eine größere politische Entwicklung, wonach Kentlers Visionen in gewissen Milieus breite Zustimmung fand: „Global ist die Tendenz zu beobachten, Kinder aus dem Schonraum herauszunehmen und in Erwachsenen-Sex zu integrieren.“ Bereits in den 1980er-Jahre waren Bestrebungen, den Straftatbestand des sexuellen Missbrauchs von Kindern zu streichen, im links-alternativen Spektrum und Teilen der Grünen aufgekommen.
Was sagt nun eigentlich die Hildesheimer Forschergruppe, die sich seit vielen Jahren mit pädophilen Täternetzwerk um Kentler auseinandersetzt, dazu, dass die Sexualpädagogik in Kitas und Schulen voll mit Kentlers pädophilen Strategien ist? Auf die Anfrage der WELT-Journalistin antwortet die Forschungskommission zurückhaltend. Denn diese Frage berührt nicht vergangene Skandale sondern reihenweise aktive Sexualpädagogen sowie aktuelle politische Verantwortungsträger und Entscheider. Eines aber machen die Forscher klar: Sie fordern von den „einschlägigen Fachgesellschaften und Bundesinstituten“ eine Aufarbeitung über ihr Verhältnis zu Kentler und seiner Pädagogik.