Stress und Sex im Kindergarten

Die Bedürfnisse des Kindes kreisen um Essen, Schlafen, Spielen, liebevolle Zuwendung – sie kreisen nicht um Sex. Warum muss das gesagt werden? Weil im Zuge der „sexuellen Befreiung“, die seit dem Durchbruch von 1968 immer weiter vorangetrieben wird, ein Recht des Kindes auf Sexualität proklamiert wird, welches Eltern und Erzieher angeblich zu erfüllen hätten. Ein Auszug aus Gabriele Kubys neuem Buch „Die verlassene Generation“.

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Die sexuell befreiten Studenten von 1968 wollten auch die Kinder zum Sex befreien und forderten und praktizierten Sex vor Kindern, Sex mit Kindern, Sex unter Kindern. Die Partei Die Grünen setzte sich in den 1980er Jahren für die Legalisierung von Sex zwischen Erwachsenen und Kindern ein. Daraus wurde nichts, aber aus der Sexualisierung der Kinder in Kindergarten und Schule durch staatliche Zwangsverordnung wurde viel.

Die Sexualrevolutionäre von 1968 hatten freie Bahn. Außer der weitsichtigen Christa Meves stellte sich ihnen kaum jemand entgegen. Sie entlarvte die Sexualrevolutionäre bereits in den siebziger Jahren und warnte unermüdlich vor den verhängnisvollen Folgen. Die Kirchen hätten die Lehre von der Berufung zur ganzheitlichen Liebe verkünden und entschlossen Widerstand leisten müssen, aber sie taten es nicht und tun es nicht bis zum heutigen Tag.

Der Vorkämpfer Helmut Kentler

Einer der wichtigsten Vorkämpfer der Kindersexualisierung war Helmut Kentler, der 1970 in seinem Buch Sexualerziehung für Vorschulkinder empfiehlt:

  • Masturbieren ab der Kleinkindzeit
  • Aufweichung des Inzesttabus zwischen Eltern und Kindern
  • Unterstützen von sexuellen Spielen im Kindergarten und Schulalter

Helmut Kentler (1928–2008) war Experte und Gutachter in Gerichtsprozessen. Zur „Resozialisierung“ überwies er straffällig gewordene Jungen in die Obhut pädophiler Männer, von denen sie dann sexuell missbraucht wurden. Kentler vertrat die Meinung, dass dies ihrer Persönlichkeitsentwicklung diene.

Kentler war kein Einzeltäter, sondern wirkte in einem brei­ten politisch-gesellschaftlichen Netzwerk, welches tief in die Elite Deutschlands hineinreichte und von der einflussreichen Humanistischen Union gestützt wurde. Der päderastische Sumpf des Eliteinternats Odenwaldschule war ein Ausfluss da­von.

Von 1976 bis zu seiner Emeritierung 1996 war der professionelle Kinderverderber Professor an der Technischen Universität Hannover. Diese hat 23 Jahre später, im September 2019, einen Forschungsbericht über sein Wirken veröffentlicht. Im Geleitwort spricht Prof. Epping, Präsidenten der Universität, von „Schuld, die besonders schwer auf den beteiligten Institutionen und möglichen Mitwissern lastet. Die Leibniz Universität Hannover distanziert sich von der Bagatellisierung sexueller Gewalt an Kindern unter dem Deckmantel der Wissenschaft und verurteilt dieses Unrecht aufs Schärfste.“

Im Juni 2020 veröffentlichte die Universität Hildesheim eine weitere Studie zum Wirken Kentlers in der Berliner Kin­der- und Jugendhilfe. Die Forscher kommen zu dem Ergeb­nis, „dass es nicht nur um die Zeit zu Beginn der 1970er Jahre ging, sondern sich diese Form der Kindeswohlgefährdung in öffentlicher Verantwortung [!] und Kentlers Wirken letztlich auf drei Jahrzehnte Kinder- und Jugendhilfe in Berlin bezog“.

Die amtliche Organisation von homosexuellem Kindesmiss­brauch dauerte also bis ins dritte Jahrtausend und beschränkte sich keineswegs nur auf Berlin, sondern durch Kooperation u. a. mit Gerold Becker (Odenwaldschule) und „Heimerziehungs­reformer“ Martin Bonhoeffer auf das gesamte Bundesgebiet.

Der Kentler-Schüler Uwe Sielert

Gelehriger Schüler von Helmut Kentler ist Uwe Sielert, von 1992 bis 2017  Professor für Sexualpädagogik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Bei Wikipedia wird Helmut Kentler als „väterlicher Freund“ von Uwe Sielert bezeichnet,  ebenso in einer hymnischen Festschrift von Frank Herrath.

Er ist Koautor des Aufklärungsbuch(es) Lisa & Jan für Kinder und ihre Eltern, welches im Beltz Verlag erschienen ist und seit einem viertel Jahrhundert auf dem Markt ist. Das Buch ist mit farbigen Bilder von Frank Ruprecht illustriert:

Beim Menschärgerdichnicht-Spielen spreizt ein Mädchen seine Scheide vor den Blicken eines anderen Mädchens, das die Hand am Genital hat. Ein Junge masturbiert mit Teddybär im Arm. Sechs Erwachsene und vier Kinder tummeln sich nackt am Swimmingpool. Ein Junge schaut auf die entblößte Scheide eines Mädchens. Zwei nackte Kinder umarmen sich. Ein Junge hat die Hand am Penis eines anderen Jungen. Mutter schaut lächelnd beim Masturbieren von Sohn und Tochter in der Dusche zu. Kind beobachtet Eltern beim Koitus.

Die Festschrift von Frank Herrath trägt den Titel: Wie man ein Pädagogikfeld bestellt. Der erste Satz lautet: „Die Sexualpädagogik in der BRD ist von Helmut Kentler und Uwe Sielert geprägt worden.“

Bisher scheint diese jahrzehntelange Kooperation des „Papstes“ der Sexualpädagogik in Deutschland mit einem Befürworter und Organisator des (homo)sexuellen Missbrauchs von Kindern in der politischen und medialen Öffentlichkeit niemanden zu stören – zu tief sind die Verstrickungen. In schöner Offenheit beschreibt Frank Herrath das von Sielert geschaffene Netzwerk der Sexualpädagogik: Gründung des Instituts für Sexualpädagogik in Dortmund; Gründung der Gesellschaft für Sexualpädagogik (gsp), ständiger Mitarbeiter der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (angestellt von 1989 bis 1992), für die er zahlreiche Broschüren verfasste, mit denen das Land geflutet wurde und wird.

Dieses Netzwerk reicht weit über Deutschland hinaus. 2009 wurde die Sexualpädagogische Allianz gegründet, ein Zusammenschluss der einschlägigen Berufsverbände in Deutschland (gsp), Österreich (Plattform sexuelle Bildung, Ausbildung in Schloß Hofen, Vorarlberg), Schweiz (sedes), Südtirol (Plattform für Sexualpädagogik).

Die „Sexualpädagogik der Vielfalt“ in Schule und Kita

Es gelang Uwe Sielert, die Inhalte der Sexualerziehung in Kindergarten und Schule und die Ausbildung von Sexualpädagogen nach den Prinzipien seines Ziehvaters Kentler zu prägen. Umgeben mit der Aura fortschrittlicher „Wissenschaft“ betreibt dieses staatlich geförderte, alles durchdringende Netzwerk den radikalen Kulturbruch durch die staatliche Zwangssexualisierung von Kindern.

Die Kentler/Sielert-Saat hat, wie Herrath sagt, das gesamte Feld der Sexual-pädagogik bestellt  – bis zum heutigen Tag: Antje Eisbeck ist erfahrene Erzieherin und langjährige Leiterin eines Kindergartens der Arbeiterwohlfahrt in Nordrhein-Westfalen. Sie hat eine Ausbildung am Institut für Sexualpädagogik absolviert. In einem Interview, das in Das Kita-Handbuch veröffentlicht wurde, sagt sie:

Sexualität gehört dazu. Kinder entkleiden sich beim Doktorspiel…Wir sagen ihnen, dass in die Scheide oder in den Penis keine Gegenstände gesteckt werden sollen, weil sich die Kinder damit verletzen können. Das ist ja eine Sorge der Eltern…Wenn Kinder im Flur spielen und sich ausziehen wollen, achten wir auch darauf, dass sie das nicht unbedingt zu Zeiten tun, wenn Besucher wahrscheinlich sind… Ich sage den Eltern, dass wir den Kindern in der Rollenspielecke nicht verbieten sich umzuziehen und nackt zu spielen.

Sexualerziehung im Kindergarten ist für Antje Eisbeck Bestandteil der Sozialerziehung und Persönlichkeitsbildung. Kinder sollen ihren eigenen Körper wahrnehmen und akzeptieren und Ängste und Hemmungen ablegen.

Mit unserer Raumgestaltung schaffen wir den Kindern Möglichkeiten, ungestört zu spielen. Wir bieten ein geborgenes Umfeld (Kuschelecken, Decken, Nischen, gedämpftes Licht). Den Kindern stehen viele Materialien zur Verfügung, die unter dem Aspekt der Sexualerziehung förderlich sind (Verkleidungsutensilien, Arztkoffer, Massagebälle, Rollen, Schwämme, Federn, Musik, Spiegel, Sinnesmaterialien usw.).

Eine hedonistische Auffassung von Sexualität

Wo man sich auch umsieht, sei es bei den Organisationen Zartbitter oder Amyna oder pro-familia oder Arbeiterwohlfahrt oder Sozialdienst katholischer Frauen oder Donum Vitae, oder Caritas oder Diakonie – alle arbeiten auf dem Fundament einer hedonistischen Auffassung von Sexualität. Sie reduziert die Sexualität auf körperliche Lust, zerstört die natürliche Schamgrenze und zerbricht damit die Einheit der Person, die nicht nur einen Körper hat, sondern auch ein Herz, das sich nach Liebe, Treue und Familie sehnt. Diese de-moralisierte und demoralisierende Auffassung von Sexualität, wie sie das Institut für Sexualpädagogik in Deutschland, Schweiz, Österreich und Italien seit über vierzig Jahren lehrt, wurde in enger Kooperation mit dem Staat zur Grundlage der Sexualerziehung in Kindergarten und Schule.

  • Alles ist erlaubt, was Lust bereitet. 
  • Kinder haben ab der Geburt „ein Recht auf Sexualität“.
  • Kinder müssen ab dem Kindergarten in Wort und Tat mit der „sexuellen Vielfalt“ (LGBTIQ) vertraut gemacht werden.

Was das heißt, erläutert Uwe Sielert in der Beilage Elterninformation zum Buch Lisa & Jan: „Kinder entdecken diese Lust selbstverständlich an sich selbst, wenn sie auch zuvor [!] von den Eltern [!] lustvoll gestreichelt wurden; wenn sie gar nicht wissen, was Lust ist, werden auch die sexuellen Spielereien fehlen.“

Sie fehlen mittlerweile kaum mehr in den Kindergärten. In einem konfessionellen Kindergarten in einer hessischen Großstadt entdeckte eine Mutter zufällig, dass es in dem von ihr sehr geschätzten Kindergarten einen Raum gibt, in dem die Kinder sich nackt ausziehen dürfen. Die Eltern waren darüber nie informiert worden. Auf Nachfrage wurde der Mutter erklärt, dass dies zum sexualpädagogischen Konzept gehöre.

  • Es sei wichtig, dem natürlichen Wunsch der Kinder, sich nackt auszuziehen und einander sexuell zu entdecken, zu entsprechen.
  • Der Raum sei bewusst über eine gewisse Zeit unbeaufsichtigt, damit die Kinder sich ungestört fühlen (auch die Gardinen dürften zugezogen werden).
  • Die Kinder dürften anschauen, „was sie haben“, aber sollten sich nicht anfassen. 
  • Es wäre besser, dies geschehe in einem geschützten Raum und nicht auf der Toilette.
  • So könnten die Kinder lernen „nein“ zu sagen, dies gehöre zur Präventionsarbeit.

Die Mutter, die zufällig zwei nackte Buben in einem Raum des Kindergartens entdeckt hatte, sprach mit der Mutter des jüngeren Kindes. Es stellte sich heraus, dass es vom Älteren dazu überredet worden war, sich auszuziehen, denn er wollte seinen „Po küssen“ und „an seinem Penis lutschen“.

Das ist die Praxis der „emanzipativen Sexualpädagogik“ oder der „Sexualpädagogik der Vielfalt“, die sich in Deutschland und den meisten westlichen Ländern durchgesetzt hat.

Sexuelle Übergriffe gegen Kinder

Mit der Sexualisierung der Kinder, beginnend im Kindergarten, erhebt sich ein neues Problem, nämlich die praktische Unterscheidung zwischen „Doktorspielen‘“ und „sexuellen Übergriffen“. Übergriffe sollen nicht sein, denn „viele Mädchen und Jungen erleben nicht nur sexuelle Gewalterfahrungen durch Erwachsene, sondern auch durch gleichaltrige oder ältere Kinder als Ohnmachtserfahrung.“ Deswegen werden mit den Kindern Regeln vereinbart, u. a. diese:

  • Jedes Mädchen/jeder Junge bestimmt selbst, mit wem sie/er Doktor spielen will.  
  • Mädchen und Jungen streicheln und untersuchen einander nur so viel, wie es für sie selber und die anderen Kinder schön ist.  
  • Niemand steckt einem anderen Kind etwas in den Po, in die Scheide, in den Penis, in den Mund, in die Nase oder ins Ohr.  

Mit der Verpflichtung auf Regeln klappt es nicht bei Kindern. Es klappt auch nicht bei den Erwachsenen mit der Zähmung des Sexualtriebes durch Gesetze, wie der massenhafte sexuelle Missbrauch von Kindern zeigt.

In einem katholischen Montessori Kindergarten in Köln kam es im Februar 2019 zu wiederholten Übergriffen von einem fünfjährigen Mädchen und Jungen auf kleinere Kinder: Sie steckten ihnen Stöcke in Vagina und Anus. Zwölf Kinder von acht Familien waren betroffen – begreiflich, dass die Eltern das Vertrauen in die Erzieherinnen verloren hatten. Es gab heftige Konflikte mit dem Ergebnis, dass die zwölf Kinder die Kita verlassen mussten, während die fünfjährigen „Täter“ in eine andere Gruppe versetzt wurden.

Die meisten Eltern dürften ihre Kinder in der Erwartung in den Kindergarten schicken, dass sie dort vielfältige und altersgerechte Anregungen bekommen. Die meisten Kinder dürften aus Familien kommen, die ihren Kindern das von erwachsener Sexualität unbelastete Aufwachsen ermöglichen, ihr Schamgefühl achten und Fragen der Kinder nach dem Woher von Babys altersgerecht beantworten. Es ist ein unerträglicher Übergriff in die Elternrechte, wenn das Kind sich nun mit „Regeln für Doktorspiele“ auseinandersetzen muss und ihm Gelegenheit gegeben wird, diese in Kuschelecken bei gedämpfter Musik und gedämpftem Licht auszuüben.

Unter dem Deckmantel der Missbrauchsprävention

Da klingt es geradezu zynisch, wenn dies als „Prävention“ bezeichnet wird. Durch die systematische Zerstörung des Schamgefühls werden die Kinder für pädophile Übergriffe bereit gemacht. Kinder leiden heute massenhaft an mangelnder Zuwendung und Geborgenheit in den zerbrochenen Familien. Durch Sexualisierung im Kleinkindalter können sie nicht mehr unterscheiden, wann eine Berührung Ausdruck von wohlwollender Zuneigung eines Erwachsenen ist oder der heimtückische Versuch, ein Kind für den sexuellen Missbrauch gefügig zu machen.

Ein neues Einfallstor für den sexuellen Missbrauch ist das Spielkonzept Original Play. Weil Kinder so oft den Vater entbehren, der mit ihnen herumtollt, bieten sich nun fremde Männer an, dies im Kindergarten nachzuholen, indem sie sich mit den Kindern „herumwälzen, aufeinander reiten, kuscheln oder anderweitig physisch aktiv werden“. In einigen Bundesländern wurde Original Play inzwischen verboten. Vor nicht allzu langer Zeit gab es noch die Rede von „unschuldigen Kindern“; damit war gemeint, dass sie den Raum der Sexualität noch nicht betreten hatten, in dem der Mensch so leicht schuldig werden kann, wenn er nicht gelernt hat, den Sexualtrieb zu beherrschen, so dass die Sexualität zum ganzheitlichen Ausdruck der Liebe zwischen zwei Personen wird. Früher, vor der „sexuellen Befreiung“ wurde der kindliche Lebensraum geschützt vor sexuellen Worten, Bildern und Witzen, um den Kindern ein unbeschwertes Aufwachsen zu ermöglichen. Heute wird das Schamgefühl von Erwachsenen verletzt, wenn sie hören, womit Kinder in Bild, Wort und Ton bereits im Kindergarten konfrontiert werden.

Aus: Gabriele Kuby, Die verlassene Generation, fe-Medien, Kisslegg 2020, Kapitel 7. Der Auszug wird hier mit freundlicher Genehmigung der Autorin wiedergegeben.