4 Wege, wie Sie Ihre Kinder vor der Vereinnahmung durch die Linke schützen

Foto: Freepik (Ausschnitt)

Ein Debattenbeitrag von Katy Faust (USA): Unsere Kinder mit dem nötigen Rüstzeug für ihr Leben auszustatten, kann bedeuten, dass wir mit ihnen vorzeitig über schwierige und unangenehme Dinge sprechen müssen. Tun wir dies nicht, schützen wir sie nicht, sondern verurteilen sie dazu, von links vereinnahmt zu werden.

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„Du denkst also nicht, dass die Homo-Ehe legalisiert werden sollte?“ Alle Augen um den Mit­tagstisch herum waren plötzlich auf meine 11-jährige Tochter gerichtet. „Aber das heißt ja, dass du Schwule hasst!“ rief Morgan aus.

„Nein, tu ich nicht“, gab meine Tochter zurück. „Meine Oma ist lesbisch (*) und ich habe sie richtig lieb. Und wieso bist du dafür?“

„Naja, wenn ein Mann und eine Frau, die sich lieben, heiraten können, dann sollten zwei Män­ner, die sich lieben oder zwei Frauen, die sich lieben, auch heiraten dürfen. Das macht keinen Unterschied.“

„Der Unterschied besteht darin, dass ein Mann und eine Frau ein Kind zeugen“, so die Antwort meiner Tochter. „Zwei Männer können kein Kind miteinander zeugen und zwei Frauen auch nicht.“

„Naja, das stimmt wohl. Aber die beiden Männer oder die beiden Frauen können doch einfach ein Kind adoptieren, wenn sie ein Baby haben wollen.“

„Nein. Bei der Adoption geht es nicht darum, dass Erwachsene Kinder bekommen, sondern dass für Kinder, die keine Eltern haben, ein Zuhause gesucht wird. Und alle Kinder brauchen eine Mama und einen Papa“, insistierte meine Tochter.

„Also ich denke, Kinder brauchen einfach nur Erwachsene, die sie lieben“, so die Antwort.

„Nein, Väter bringen ihren Kindern bestimmte Dinge bei und Mütter andere. Und Kinder brauchen beides“, resümierte meine Tochter.

Erstaunlicherweise war unsere älteste Tochter in der Lage, drei Wahrheiten über Ehe und Fami­lie zu erkennen, die den meisten Erwachsenen entgehen:

  1. Bei dem öffentlichen Interesse an der Ehe geht es nicht um die Gefühle von Erwachsenen, sondern um die Kinder.
  2. Kein Er­wachsener hat das Recht auf ein Kind.
  3. Männer und Frauen weisen jeweils eigene und einan­der ergänzende Vorzüge bei der Kindererziehung auf.

Als unsere Tochter von diesem Zwischenfall berichtete, dachte ich „Wow, es hat funktioniert“. Unsere Älteste hatte vieles von dem, was bei uns zu Hause besprochen wurde, mitbekommen und konnte es erklären. Das war der Beweis, dass Kinder mit diesen großen Diskussionen nicht nur zurechtkommen können, sondern an ihnen wachsen.

Erziehung bedeutet Training

Nach der relativ behüteten Grundschulzeit unserer ältesten Tochter beschlossen mein Mann und ich, dass es nun an der Zeit sei, sie mit dem nötigen Rüstzeug für ihr Leben auszustatten. In ihren ersten zehn Lebensjahren waren wir vor allem darauf bedacht, zerstörerische Konzepte von Weltanschauung, Gender, Sex etc. zu filtern. Wir bemühten uns, sie in der Phase, in der Kinder alles und jedes, was sie sehen und hören, bedenkenlos in sich aufsaugen, mit Wahrheit und Schönheit zu füllen.

Wir begrenzten ihre Erfahrung von verzerrten Darstellungen von Sex, Gewalt und miteinander wetteifernden Weltanschauungen, sei es in den Medien oder durch Erwachsene mit einer star­ken Mission. Wir förderten Bibelfestigkeit, lebten unzulängliche, aber trotz allem gesunde Be­ziehungen vor und betonten, warum Sex in der Ehe sinnvoll und schön ist. Doch die behütete Zeit war in dem Moment zu Ende, als unsere Tochter sich anschickte, das ultimative Schlacht­feld der Weltanschauungen zu betreten – eine engagierte staatliche Schule in Seattle.

Ein Kind für das Leben auszurüsten, fällt in die Zeit seiner Entwicklung, in der das kritische Denken beginnt und es Fragen stellt wie „Woher wissen wir, dass das wahr ist?“ oder „Aber was ist, wenn du Unrecht hast?“. Kindern fällt es leicht, ihre Eltern kalt zu erwischen, wenn sie anfangen, theologische Kernkonzepte zu hinterfragen, die sie noch einen Monat zuvor nachge­betet haben. Doch seien Sie unbesorgt, diese Fragen zeigen nur, dass Ihr Sprössling bereit für mehr ist. Kinder sind bereit, Experten zu werden.

Jedem unserer Kinder geben wir beim Wechsel auf die weiterführende Schule Folgendes mit auf den Weg: „Wir möchten, dass du über kontroverse Fragen besser Bescheid weißt als alle deine Freunde.“ Und ja, unsere Kinder mit dem nötigen Rüstzeug auszustatten, heißt, mit ihnen über schwierige und unangenehme Themen zu sprechen, lange bevor wir möchten.

Doch wir haben keine andere Wahl, denn die Welt sendet unseren Kindern ununterbrochen Botschaften über Sex und Transgender und jedes nur erdenklich andere Thema, das uns unange­nehm sein mag. Der Welt ist unser Unbehagen egal. Dass wir mit unseren Kindern Gespräche über Abtreibung oder Pornografie führen, mag uns zwar nicht behagen, doch wir schützen sie nicht, indem wir es nicht tun. Es verurteilt sie dazu, von links vereinnahmt zu werden.

So unbequem es auch ist: Das Ziel von Erziehung ist nicht, Kindern ein sicheres oder glückliches Umfeld zu bewahren. Das Ziel ist Training.

1. Sie sind die ersten Erzieher

Bevor wir Kinder hatten, arbeiteten mein Mann und ich im Jugendbereich. Wir haben die beiden Enden des gesamten Erziehungsspektrums erlebt: Auf der einen Seite ein Laissez-faire mit un­engagierten-und-von-der-Welt-ihrer-Kinder-völlig-ahnungslosen Eltern. Deren Kinder wurden von den Botschaften und dem Druck der Welt dermaßen überwältigt, dass sie oftmals bei Verlassen der Schule davon vollständig verschlungen waren.

Auf der anderen Seite des Spektrums fanden sich die christlichen, durch Behütung erstickten Kinder. Oft zerbrachen sie nach dem Ende ihrer Schulzeit daran. Von ihren Eltern extrem behü­tet, hatten sie niemals eine Chance, sich gegen die weltanschaulichen Herausforderungen in Bezug auf Evolution, Sexualmoral oder die Wahrhaftigkeit der Bibel durchzusetzen. Bei jedem noch so kleinen Rückschlag waren sie kläglich unterlegen.

Mein Mann und ich entschieden uns für einen Mittelweg: Unsere Kinder in jeder erdenklichen Frage, mit der sie von der Welt konfrontiert werden würden, zu schulen, so lange sie unter unserem Dach weilten. Dieser Mittelweg erforderte von uns, unsere Rolle als „Ersterzieher“ ernst zu nehmen. Das bedeutete nicht nur, in ihrer Kindheit ein solides Fundament an Wahrheit und Schönheit zu legen, sondern auch sie in der weiterführenden Schule mit konkurrierenden Weltanschauungen vertraut zu machen. In dem Sommer, bevor unser ältestes Kind in die 6. Klasse kam, befassten wir uns mit Abtreibung, Transgender, Homosexualität, Sozialismus und vielem mehr.

„Ersterzieher“ unserer Kinder zu sein, heißt, mit ihnen als Erste über schwierige Themen zu sprechen. Warum? Weil derjenige, der Ihrem Kind zuerst etwas Neues – insbesondere etwas Delikates – beibringt, derjenige ist, den Ihr Kind als Autorität anerkennt.

Nur ein Beispiel: Wenn Ihr Kind zum ersten Mal etwas über Pornos erfährt, wenn ein 10-Jähri­ger mit Smartphone ihm ein Video unter die Nase hält, wo, glauben Sie, holt es sich dann wei­tere Informationen? Auch wenn Ihr erstes Gespräch mit Ihrem Kind über diese schwierigen Fragen nicht erschöpfend ist, müssen Sie die erste Person sein, die es führt. Die Mütter von CanaVox, einer Basisbewegung für die Ehe, bringen es auf den Punkt: „Lieber ein Jahr zu früh, als fünf Minuten zu spät.“

2. Lassen Sie Ihr Kind an Ihren Handlungen teilhaben

Zwar sind gute Programme hilfreich, aber glauben Sie nicht, dass dieses Training einen vorge­gebenen Lehrplan erfordert. Mein Mann und ich haben einen eher alttestamentarischen Ansatz gemäß Deuteronomium 6 gewählt: Bei jeder sich bietenden Gelegenheit über weltanschauliche Fragen sprechen – zu Hause, unterwegs, vor dem Schlafengehen, nach dem Aufstehen.

Bei dieser Art von Training geht es also eher um eine stufenweise Vermittlung als um das Er­reichen eines bestimmten Kursziels. Ich habe einmal von einem Missionsmodell gehört, das auf folgender langsamer Herangehensweise basiert:

1. Schritt: Ich tue etwas, du schaust zu.
2. Schritt: Ich tue etwas, du hilfst.
3. Schritt: Du tust etwas, ich helfe.
4. Schritt: Du tust etwas, ich schaue zu.

Wenn Ihre Kinder an der Schwelle zum Erwachsenwerden stehen, sollten Sie den ersten Schritt hinter sich haben. Ihre Kinder sollten bereits zugeschaut haben, wie Sie die Dinge vorleben. Unsere Kinder haben gesehen, wie wir uns mit schwierigen religiösen und weltanschaulichen Fragen beschäftigt haben.

Unsere Kinder haben beobachtet, wie wir auf Situationen mit „Das weiß ich nicht. Ich möchte mich erst weiter informieren, bevor ich mich mit dir darüber unterhalten kann“ reagiert haben. Sie haben uns zugehört, wenn wir uns politische und weltanschaulich prägende Podcasts ange­hört haben. Sie haben gesehen, wie wir im echten Leben die negativen Auswirkungen davon, unpopuläre Wahrheiten über kulturelle Themen ausgesprochen zu haben, überlebt haben. Ihre Kinder sollten die Bedeutung von gesunder Ehe, Freundschaft und Gesprächen verstehen, weil sie gesehen haben, wie Sie sie vorleben. Die Modellfunktion ist entscheidend bei Schritt Nr. 1: Sie „tun etwas“ und Ihre Kinder „schauen zu.“

Wenn sich das Ende ihrer Unschuldsphase nähert, sollten Sie mit Schritt 2 beginnen. Ich nehme an, dass Sie sich als politisch interessierter Online-Leser dort auch an apologetischen oder poli­tischen Diskussionen beteiligen, richtig? Laden Sie doch Ihr 10- oder 12-jähriges Kind ein, Ihre Kommentare zu lesen und die Einwände Ihrer Kritiker zu diskutieren. Bitten Sie doch Ihre Tochter, Ihnen bei der Antwort zu helfen.

An welcher Stelle ist Ihr Argument am stärksten, wo am schwächsten? Was würde sie noch hinzufügen? Wenn Sie ein schlagkräftiges Video der Lebensschutzbewegung teilen möchten, schauen Sie es sich mit Ihrem Sohn an und bitten ihn, für Sie ein paar Zeilen über die „Ausnah­meregelung bei Vergewaltigung“ im Zusammenhang mit Abtreibung zu verfassen. Sie „tun etwas“, Ihre Kinder „helfen“.

Wenn Ihre Kinder so weit sind, das nötige Rüstzeug zu erhalten, sollten Sie mitten in Schritt Nr. 2 angelangt sein und sich auf Schritt Nr. 3 zubewegen. Sind die Kinder erfüllt von Wahrheit und Schönheit und haben ehrliche Antworten auf ehrliche Fragen erhalten, stellt sich der Drang, den Dingen weiter auf den Grund zu gehen und ihre Weltsicht zu vertei­digen, von selbst ein. Nun dürften sie auch anfangen, in ihrer Klasse Kontra zu geben, schwie­rige Gespräche mit Freunden zu führen oder fragwürdige Inhalte von Fernsehshows zu erken­nen (vorzugsweise, wenn Sie daneben sitzen).

Haben Sie bei Schritt Nr. 3 alles richtig gemacht, sieht das so aus: Ihr Sohn ist in der Unterstufe und berichtet, dass die Diskussion im Unterricht auf folgender Annahme beruht: „Die Sklaven­halter der Südstaaten müssen Republikaner gewesen sein, denn Republikaner sind Rassisten.“ Anstatt dem Lehrer eine wütende E-Mail schreiben, fragen Sie Ihren Sohn: „Hättest du nicht Lust, mit mir ein Video über die Geschichte der Demokratischen Partei anzuschauen?“ oder „Würdest du gerne einmal das erste Dokument der Republikanischen Partei lesen, in dem die Sklaverei als eines der ‚zwei Relikte der Barbarbei‘ verurteilt wird?“ Sie „helfen“, während Ihr Sohn „etwas tut“.

Idealerweise halten sich Ihre Kinder am Ende der Schulzeit bereits regelmäßig in den Sphären von Schritt Nr. 4 auf. Sie „beobachten“ aus dem Hintergrund, wie sie auf Einwände reagieren. Ihre Kinder verfassen eigene Kommentare in den sozialen Medien über die schädlichen Auswir­kungen von Pubertätshemmern und schreiben eigenständig Aufsätze über den Lebensschutz.

Aber aufgepasst: Es gibt keine Abkürzung. Geben Sie sich nicht der Illusion hin, dass Sie von Schritt Nr. 1 unmittelbar zu Schritt Nr. 4 übergehen können. Sie erreichen den letzten Schritt nur, wenn Ihre Kinder einige Jahre in der Zeit dazwischen zugebracht haben und – im Schutz Ihrer eigenen vier Wände – zahlreiche Übungsmöglichkeiten hatten, sich mit schwierigen The­men auseinanderzusetzen.

3. Die Balance zwischen Schutz und Gefährdung wahren

Ich kritisiere keine Eltern, die sich für eine Privatschule oder den Heimunterricht entscheiden, um ihre Kinder vor der Welt zu schützen. Der einzige Mutterkrieg, den ich führe, ist der wirk­lich wichtige – darauf zu bestehen, dass jedes Kind ein Recht auf seine Mutter (und seinen Vater) hat. Ob nun Ihr Kind mit dem Bus zur Schule fährt oder am Küchentisch Platz nimmt, christliche Eltern sind verantwortlich dafür, ihre Kinder für das Leben zu rüsten.

Manchen Christen stehen die Haare zu Berge, wenn ich ihnen erzähle, dass unsere Kinder eine staatliche Schule besuchen. Sie fragen: „Wie könnt Ihr es zulassen, dass sie dieser liberalen Agenda ausgesetzt sind?“ Ihre Besorgnis ist natürlich gerechtfertigt. Dieser schulische Weg ist tagtäglich mit politischen und religiösen Reibungen gepflastert. Wir müssen jedes Jahr und für jedes unserer Kinder aufs Neue einschätzen, ob diese Reibungen sie stärken oder aufrei­ben. Werden sie aufgerieben, gehen wir einen Schritt zurück und disponieren um. Führen die Reibungen dazu, sie mental zu stärken und ihren Geist zu schärfen, bleiben sie.

Unsere Kinder, mittlerweile in der vierten bis elften Klasse, erzählen uns häufig von schwieri­gen Diskussionen mit ihren Freunden und von der ein oder anderen lächerlichen Bemerkung eines Lehrers oder sie empören sich über einseitige Lehrinhalte. Nach solchen Gesprächen folgt eine kräftige Dosis von Schritt 3, indem wir gemeinsam herausfinden, was in der Bibel zu diesem Thema zu finden ist und durch welche naturrechtlichen und sozialwissenschaftlichen Argumente es gestützt wird. Unsere beiden Ältesten haben schon Stunden damit zugebracht, sich über Columbus schlau zu machen und darüber, ob unsere Gründerväter Rassisten waren, was es mit der geschlechterabhängigen Lohnungleichheit und dem Wahrheitsanspruch des Is­lam auf sich hat und dergleichen.

So stürmte beispielsweise unsere zweite Tochter kürzlich herein und erzählte mir: „Mama, du kannst dir nicht vorstellen, was Jenna gesagt hat! Sie hat gesagt, dass Abtreibung in Ordnung ist, ‚mein Bauch gehört mir‘ hat sie gesagt. Ich war total fertig und wusste nicht, was ich sagen sollte.“ Drei Stunden später, nachdem wir Videos über die vorgeburtliche Entwicklung ange­schaut und einige Argumente der Lebensrechtsbewegung gesammelt hatten, war meine Tochter zuversichtlich: „Also das nächste Mal, wenn eine meiner Freundinnen ‚mein Bauch gehört mir‘ sagt, antworte ich einfach: ‚Wäre es dein Bauch, wärest du diejenige, die am Ende der Abtrei­bung tot ist.'“

Ich habe die Früchte dieser Schulung für das Leben auch bei den Kindern meiner Freunde er­lebt. Die 11-jährige Tochter von Freunden wurde auf einer Fahrt im Schulbus zur Verfechterin des Lebensschutzes und hat es geschafft, vier Klassenkameraden, die die Abtreibung befürwor­ten, alleine dadurch umzustimmen, dass sie in der Lage war, dieses Gespräch zu führen. Eine andere Freundin erfuhr bei einem Elternabend der siebten Klasse, dass ihr Kind seinen Ge­schichtslehrer direkt auf seine offensichtlich einseitige politische Richtung im Unterricht an­gesprochen hatte, was dazu führte, dass der Lehrer kleinlaut etwas umsichtiger agierte.

Natürlich wird nicht jedes Gespräch ein solcher „Gewinn“ sein. Unsere Kinder werden oftmals dieselbe Zurückweisung erfahren wie wir Erwachsenen, wenn wir für unsere Überzeugungen eintreten. Im Ergebnis wird jedoch jede Konfrontation dazu beitragen, ihren Geist zu schärfen – und das ist immer ein Gewinn.

4. Bleiben Sie in Kontakt

Und zum Schluss etwas ganz Wichtiges: Solche Gespräche werden unmöglich sein oder wenig bewirken, wenn wir nicht ständig mit unseren Kindern in Beziehung stehen. Beziehung entsteht nicht nur durch physische Nähe – dass wir sie zur Schule bringen, gemeinsam das Abendessen vorbereiten oder mit ihnen im Garten arbeiten – sondern auch durch emotionale Verbundenheit.

Wenn Ihre Kinder beginnen, durch eine feindliche Welt sich widerstreitender Weltanschauun­gen zu navigieren, müssen sie dies in dem Wissen tun, dass Sie der sichere Hafen sind, in dem sie alle ihre Fragen, Gefühle und Zweifel lassen können. Das zeigen Sie ihnen, indem Sie nicht gleich ausflippen, wenn Ihre Kinder Ihnen erzählen, dass sich einer von ihren Freunden als bisexuell geoutet hat, wenn Ihnen Ihr kleines Mädchen mitteilt, sie möchte gerne Taylor Swift heiraten, oder wenn Ihr Sohn wissen möchte, was ‚trans‘ bedeutet. Was auch immer Ihnen dann durch den Kopf gehen mag, Ihr Gesicht muss die Botschaft aussenden: „Darüber würde ich mich liebend gerne mit dir unterhalten.“

Haben mein Mann und ich die richtige Balance zwischen Vorbild und Gefährdung, Behütung und Training gefunden? Ich hoffe es. Aber jetzt sind wir erst bei der Halbzeit in diesem Erzie­hungsspiel. Ich werde Ihnen dann in zehn Jahren sagen, zu wessen Gunsten das Spiel ausgegan­gen ist. Was ich Ihnen aber schon heute sagen kann, ist, dass meine Kinder wacker standhalten können. Sie können erkennen, wann man ihnen Lügen erzählt. Sie wissen, dass es auch auf die schwie­rigsten Fragen Antworten gibt, auch wenn sie sie noch nicht kennen. Sie wissen, dass ihre Eltern an ihrer Seite kämpfen und wissen, dass sie zwar Freunde verlieren können, wenn sie offen ihre Meinung vertreten, sich damit aber bei ihren verbliebenen Freunden Respekt verschaffen.

Katy Faust ist die Gründerin und Leiterin der Kinderrechtsorganisation Them Before Us und die Leiterin der Mütterorganisation CanaVox im US-Bundesstaat Washington. (*) Als Kind wuchs sie bei ihrer lesbischen Mutter und deren Lebenspartnerin auf. Heute ist Katy Faust verheiratet und Mutter von vier Kindern.

Der Beitrag erschien zuerst bei The Federalist (Aufruf: 25.01.2020) und wird hier mit freundlicher Genehmigung der Redaktion in deutscher Übersetzung wiedergegeben.